Erstmalig haben sich führende Vertreter der Partei Die Linke und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) am Dienstag zu politischen Gesprächen in Berlin getroffen. Dabei ging es auch um eine gesetzliche Regelung zur Sterbehilfe und um Waffenlieferungen in den Irak.
Von PRO
Foto: Linke|Gronau
(v.l.) Matthias Höhn von der Linken und ZdK-Präsident Alois Glück trafen sich zu Gesprächen in Berlin
„Erfreulich, notwendig und wichtig“ nannte der Bundesgeschäftsführer der Linken, Matthias Höhn, das Treffen gegenüber pro. Seit der Wiedervereinigung habe es ein solches Zusammenkommen zwischen Katholiken und Linken nicht gegeben. Dieses sei nun auf Initiative der Christen hin veranstaltet worden.
Beim Thema der Suizidbeihilfe waren sich die Teilnehmer darin einig, dass der Bereich der Pflege und die Hospizarbeit stärker gefördert werden müssten. Fraktionschef Gregor Gysi habe betont, dass es zur Frage der Sterbehilfe in seiner Fraktion unterschiedliche Meinungen gebe und die Linke „keine politische Festlegung“ anstrebe. Neben ihm und Höhn hatten vonseiten der Partei auch führende Linke wie Bodo Ramelow und Bernd Riexinger teilgenommen. Auch ZdK-Präsident Alois Glück war bei den Gesprächen dabei.
Bisher keine Gespräche mit Protestanten
Thema waren auch die jüngst von der Bundesregierung beschlossenen Waffenlieferungen in den Irak. Linke und Katholiken hätten trotz möglicherweise unterschiedlicher Meinungen „keine Debatte“ gesucht, sondern sich auf Gemeinsamkeiten verständigt: Die Entwicklungsarbeit bedürfe der Förderung, Rüstungsexporte sähen beide Seiten grundsätzlich kritisch. Nun müsse die Politik dafür Sorge tragen, dass Flüchtlinge, die aus Krisengebieten nach Deutschland kämen, hier menschenwürdig leben könnten und dass die Entwicklungshilfe in den entsprechenden Ländern gestärkt werde.
Höhn sieht in den Gesprächen einen Beleg dafür, dass in der Linken keine Kirchenfeindlichkeit praktiziert werde. „Die Religionsfreiheit ist uns ein hohes Gut“, erklärte er. Ähnliche Gespräche mit protestantischen Gruppen habe es bisher nicht gegeben, es gebe auch keine konkreten Pläne dazu. Gysi pflege aber regen persönlichen Kontakt mit evangelischen Kirchenvertretern. Zudem gebe es Zusammenkünfte und Gespräche auf evangelischen Kirchentagen. Einem offiziellen Treffen stehe die Linke offen gegenüber. (pro)
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