Die US-Künstlerin greife nicht nur den katholischen Glauben an, indem sie christliche Symbole zu Bühnenattributen mache, sie trete auch am Jahrestag des Warschauer Aufstands im August 1944 auf, heißt es in dem Internetappell "Nie ide na koncert Madonny" (Ich gehe nicht zum Madonna-Konzert).
"Wenn jemandem Madonna oder das Datum nicht gefällt, soll er einfach nicht hingehen", sagte Rathaussprecher Bartusz Milczarczyk. Die Stadtverwaltung sehe keinen Anlass, das Konzert zu verbieten, solange die Sicherheitsbestimmungen erfüllt seien.
In der Zeitung "Polska Times" sprachen am Freitag auch mehrere Abgeordnete der nationalkonservativen Oppositionspartei "Recht und Gerechtigkeit" von einem unangemessenen Datum des Konzerts. "Das ist ein besonderer Tag in der Geschichte Polens, ein Konzert hat da einen schlechten Beigeschmack", sagte der Europaabgeordnete Ryszard Czarnecki.
Am 1. August wird in Warschau mit einer Schweigeminute, Sirenen und patriotischen Veranstaltungen des Aufstands der polnischen Untergrundbewegung gegen die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg gedacht. In den mehrwöchigen Kämpfen kamen rund 100.000 Menschen ums Leben. In einer Vergeltungsaktion nach der Niederschlagung des Aufstands wurde die polnische Hauptstadt systematisch zerstört. (dpa/pro)