Die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) kritisiert in einer Studie die Familienpolitik der CDU. Sie fordert eine Neuausrichtung, die unterschiedliche Lebensmodelle akzeptiere und nicht wie die CDU bestimmte Leitbilder vorgebe.
Laut der KAS-Studie gelten für 82 Prozent der Befragten alleinerziehende Mütter als Familie
Die aktuelle Familienpolitik müsse die Realität stärker abbilden und daher auch mehrere Lebensformen akzeptieren, heißt es in der Studie „Familienleitbilder in Deutschland“, die die CDU-nahe Stiftung am Montag veröffentlicht hat. Sie kommt zwar zu dem Ergebnis, dass ein Ehepaar mit Kind zu 100 Prozent zu den Grundvorstellungen der Familie gehört, aber auch ein unverheiratetes Paar wird von 97 Prozent der Befragten als Familie angesehen.
Laut KAS habe sich das Spektrum von Familienformen inzwischen erweitert: Für rund 88 Prozent der Befragten gelten homosexuelle Paare als Familie. Etwa 85 Prozent zählen Patchwork-Konstellationen zur Kategorie Familie. Auch alleinerziehende Mütter werden von 82 Prozent als Familie anerkannt.
„Keine Vorgabe von Familienleitbildern“
„Familienleitbilder unterliegen nicht nur Veränderungsprozessen, sondern sind auch kulturell und sozial höchst unterschiedlich“, schreibt Christine Henry-Huthmacher, Herausgeberin der Studie und Koordinatorin für Bildungs-, Familien- und Frauenpolitik bei der KAS, im Vorwort. „In ihrer konkreten Ausgestaltung variieren sie sehr stark, da sie auch durch die jeweiligen Lebensumstände, Sozialisations- und Alltagserfahrungen geprägt werden.“
Es sei eine „zentrale Schwäche“, dass die Politik dieser Vielfalt des Familienlebens nicht gerecht werde. Die Studie fordert ein Ende ideologischer Diskurse über ‚Rabenmütter‘ und dem ‚Heimchen am Herd‘. Die Autoren der Studie, Norbert F. Schneider, Sabine Diabaté und Detlev Lück, plädieren daher für eine strategisch angelegte Familienpolitik, die ‚soweit möglich, keine Familienbilder‘ vorgebe.
Erst vor einer Woche hatte CDU-Generalsekretär Peter Tauber eine Parteireform angekündigt, die sich unter anderem auch „Zukunftsfragen“ widmen soll. Bisher argumentierte die Union, Familien durch das Aufzeigen von Familienleitbildern und Maßnahmen wie Betreuungsgeld „Wahlfreiheit“ schenken zu wollen.
Die Deutsche Evangelische Allianz hatte im vergangenen Jahr Thesen zur Familienpolitik aufgestellt und darin eine stärkere Unterstützung von Ehe und Familie gefordert. (pro)
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