Doch zu führen bedeute vor allem, Verantwortung zu übernehmen, betonte der Kardinal. „Der Schein darf nicht über das Sein triumphieren.“ Christliche Führungskräfte sollten sich aber immer „in der Nachfolge dessen begreifen, der nicht kam, um zu herrschen, sondern um zu dienen“, so Meisner. Nach christlichem Ethos seien Christen in besonderer Weise dazu gerufen, Verantwortung zu übernehmen, weil Gott ihnen aufgetragen habe, die Welt mitzugestalten.
Unternehmer Hipp: Glaube kann Unternehmen helfen
Der weltweit größte Produzent von Babynahrung, Claus Hipp, sagte auf dem Kongress, der christliche Glaube könne die Unternehmensführung und den Umgang miteinander im Betrieb erleichtern. Ein Gläubiger könne beten, habe Hoffnung und sei dadurch „einfach stärker“, sagte der katholische Unternehmer am Freitag in Düsseldorf. Der Glaube schenke zudem Einfühlungsvermögen und fördere die Demut.
Im Blick auf die Unternehmensführung sagte Hipp: „In den Zehn Geboten ist alles geregelt. Wenn wir nicht mehr hätten, könnten wir zumindest verantwortungsvoll handeln.“ Hipp bezeichnete den Glauben als sehr gerecht: „Der Bildungsstand ist kein Vorteil. Wir sollen wie die Kinder werden.“ Hipp sprach auch über die Ethik-Charta in seinem Unternehmen. Dazu gehöre der Grundsatz: „Wir wollen keinen kurzfristigen Erfolg, der auf zweifelhafte Weise zustande kommt.“
Der Kongress christlicher Führungskräfte, der seit 1999 bereits zum sechsten Mal stattfindet, dauert noch bis Samstag. Veranstalter ist die Evangelische Nachrichtenagentur idea in Zusammenarbeit mit der Firma tempus-Zeitplansysteme. (PRO/idea)