Kardinal Marx: „Humanitäre Katastrophe“ beenden

Kardinal Reinhard Marx hat an die Politik appelliert, die Gewalt der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) im Nordirak zu stoppen. Die „humanitäre Katastrophe“ müsse beendet werden. Volker Kauder, Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU und derzeit im Irak unterwegs, betonte die Wichtigkeit der humanitären Hilfe für die Flüchtlinge.
Von PRO
Kardinal Reinhard Marx forderte die internationale Gemeinschaft zur Hilfe für die Flüchtlinge im Irak auf
Die „barbarischen Akte der Gewalt“ müssten gestoppt werden, sagte der der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, am Sonntag bei einem Besuch bei den Chaldäischen Katholiken in München. Er sei erschrocken über die Brutalität, mit der der IS im Irak vorgehe. Die internationale Gemeinschaft forderte er zum Handeln auf, um die „humanitäre Katastrophe zu beenden“. Marx betonte vor allem die Wichtigkeit der caritativen Hilfe für die Flüchtlinge im Irak. Die Katholische Kirche sei durch Vertreter der Hilfsorganisationen Misereor und Caritas vor Ort. Es müsse aber alles getan werden, damit die Vertriebenen in ihre Heimat zurückkehren könnten, heißt es in einer Mitteilung des Erzbistums München und Freiburg. Marx rief zum Gebet für die Situation im Irak auf. „Wir stehen zusammen im Gebet und in der Solidarität“, sagte er. Dazu gehöre einerseits die caritative und humanitäre Hilfe vor Ort, andererseits müsse auch die Bereitschaft da sein, die Flüchtlinge aufzunehmen.

Kauder: Lebensgrundlage der Flüchtlinge sichern

Der Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU, Volker Kauder, forderte ebenfalls schnelle Hilfe für die Flüchtlinge im Irak. Zusammen mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Andreas Schockenhoff, besucht Kauder derzeit den Nordirak. Von dem Schicksal der Menschen dort sei er tief erschüttert. „Die Christen, mit denen ich gemeinsam mit meinem Kollegen Andreas Schockenhoff am Sonntagvormittag gesprochen habe, sehen nach ihrer Flucht vor dem Terror der IS oft keine Perspektive“, sagte er. Sie hätten oft alles verloren. Respekt verdienten die Kurden, die den Flüchtlingen helfen, betonte der Fraktionsvorsitzende. Auch von der Solidarität der Christen untereinander sei er beeindruckt. Bei der Flüchtlingshilfe gehe es darum, das Überleben im Winter zu sichern. Deutschland solle sich in den kommenden Monaten vor allem bei der Errichtung fester Unterkünfte engagieren, sagte Kauder. Auf längere Sicht müsse den Flüchtlingen in Kurdistan geholfen werden, eine Grundlage für ihr Leben in Kurdistan zu finden. Auch wenn Deutschland auf militärischer Ebene den Kampf der Kurden gegen die IS unterstützen müsse, dürfe die humanitäre Hilfe für die Vertriebenen nicht vergessen werden. „Militärische und humanitäre Hilfe sind zwei Seiten derselben Medaille. Wir werden in den kommenden Wochen auch darauf achten müssen, dass die Hilfe bei den Betroffenen ankommt. Das scheint noch nicht vollständig gewährleistet“, erklärte Kauder. (pro)
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