Käßmann will nach Afghanistan reisen

Margot Käßmann will sich nach Angaben der CSU nun doch ein eigenes Bild von der Lage in Afghanistan machen. Sie sei bereit, Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg in das Krisengebiet zu begleiten.
Von PRO

"Ich fahre schon mit, wenn es eine Gelegenheit gibt", sagte Käßmann nach Aussage von Teilnehmern eines Treffens der Bundestags-CSU im bayerischen Wildbad Kreuth, zu dem auch die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende eingeladen war. Damit würde Käßmann ein Angebot von Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg annehmen. Er hatte sie zu einer gemeinsamen Reise in das Land eingeladen, nachdem sie in ihrer Neujahrspredigt 2010 den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr heftig kritisiert hatte und sagte: "Nichts ist gut in Afghanistan". Für diese Worte wurde Käßmann von Unionspolitikern und dem Bundeswehrverband kritisiert. Verteidigungsminister zu Guttenberg lud sie daraufhin ein, sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen.

"Ich denke, dass sich die Lage in Afghanistan nicht fundamental verbessert hat", bekräftigte Käßmann ihre Zweifel am Engagement der Bundeswehr am Hindukusch beim traditionellen Dreikönigstreffen der CSU. Im Bezug auf die Reise wolle sie zu Bedenken geben, dass sie mittlerweile kein Amt mehr bekleide, das einen näheren Bezug dazu habe.

Einladung zu CSU-Treffen umstritten

Die Idee von Landesgruppenchef Hans-Peter Friedrich, Margot Käßmann zum Dreikönigstreffen der CSU nach Wildbad Kreuth einzuladen, war in der Partei nicht unumstritten. Wie Teilnehmer verlauten lassen, sei das Gespräch mit Käßmann am Mittwochabend bei den meisten Abgeordneten jedoch auf "großes Interesse gestoßen", meldet die Deutsche Presseagentur. Käßmann habe demnach mit "klaren Standpunkten, Demut und Gelassenheit überzeugt". Über die Zeit des Skandals um ihre Fahrt unter Alkoholeinfluss sagte die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende, dass sie die Macht der Medien erschreckt habe. Sie habe danach mit Politikern darüber gesprochen, wie die eigene Seele bei Problemen in einem öffentlichen Amt Schaden nehmen könne. (pro/dpa) 

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