Käßmann: Medien sollen Glauben mehr achten

Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann hat von den Medien mehr Achtung vor dem christlichen Glauben gefordert. Die Kirchen rief sie hingegen dazu auf, transparenter für die Öffentlichkeit zu werden.
Von PRO

„Kirche und Medien haben eine öffentliche Verantwortung, die sie gemeinsam wahrnehmen können ohne die notwendige kritische Distanz gegeneinander infrage zu stellen“, erklärte sie laut Evangelischem Pressedienst (epd) bei einer Ansprache im ostfriesischen Leer. Innerhalb der Kirche gebe es Vorbehalte gegenüber den Medien. Ihnen würde unsaubere Berichterstattung vorgeworfen. Von den Medien hingegen erwarte sie mehr Achtung vor den Leistungen der Kirche und dem Glauben des Einzelnen.

„Medien brauchen Kirchen als Bündnispartner“

„Medien brauchen die Kirche als Bündnispartner, wenn es darum geht, Missstände und Ungerechtigkeiten zu recherchieren und aufzuzeigen“, erklärte sie weiter. Ebenso seien die Kirchen auf die Berichterstattung der Medien angewiesen. In Fragen ethischer Grenzen etwa in der Stammzellenforschung oder des „Tötens auf Verlangen“ sei es wichtig, dass die Kirchen ihre Standpunkte und christliche Grundwerte über die Medien in die gesellschaftliche Debatte einbrächten.

Den Medien mehr Transparenz zu bieten, so die Bischöfin, sei in jedem Fall die beste Strategie der Kirchen. „Wenn ich nichts zu verbergen habe, kann ich auch offen sagen, was los ist.“ Nach Hintergrundgesprächen mit Medienvertretern sei sie noch nie enttäuscht worden. Kirche und Medien brauchten von einander Basisinformationen.

Klar sei dennoch, dass Medien und Kirche nicht immer dieselben Ziele verfolgten. Bei einem Fall von sexuellem Missbrauch im Umfeld der Kirche habe diese kein Interesse an einer breiten Berichterstattung. Dabei gehe es nicht nur um den Image-Schaden, sondern auch um den Schutz der Beteiligten. Die Medien versuchten dagegen, detailliert zu berichten. (PRO)

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