Margot Käßmann reist im Zuge der Vorbereitung für das Reformationsjubiläum 2017 quer durch Europa. Dabei spüre sie einen Geist der Verbundenheit innerhalb der Kirchen vieler Länder, schreibt sie in einem Kommentar in der Zeitschrift chrismon. Etliche von ihnen würden die Reformationsfeierlichkeiten unterstützen: „Die Bibel gibt ihnen eine Haltung, die kulturelle Unterschiede überbrückt“, findet Käßmann.
Sie betont, dass die Kirchen Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Solidarität weitergeben könnten, wo einige Staaten eine fehlende Solidarität bemängeln andere sich mit ihren Problemen alleingelassen fühlten. Es gebe aus Käßmanns Sicht Texte, Gebete und Symbole, die Sprachbarrieren überwinden: „Es müsste doch möglich sein, zumindest durch Symbole, Gottesdienste und Gesten für Frieden und Versöhnung in der Ukraine Zeichen zu setzen“, hofft die Theologin.
Offen sein für Menschen in Not
Käßmann wünscht sich, dass es Kirchen gelingt, offen zu sein für Menschen in Not, „die wie einst Paulus übers Mittelmeer“ kommen: „Ich bleibe bei der Hoffnung, dass das möglich ist.“ Die Kirche müsse Vertrauen schaffen, ihren Einfluss geltend machen und , „mit entschiedener Stimme reden sowie gemeinsam handeln“. Die Rede vom christlichen Abendland dürfe sie nicht rechtspopulistischen Gruppen überlassen. Der Abschottung sollten Christen mit Gemeinschaft begegnen.
Margot Käßmann ist Herausgeberin des Magazins chrismon und Botschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland für das Reformationsjubiläum 2017.EKD veröffentlicht Magazin zum Reformationsjubiläum (pro)
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