Die Unterrepräsentanz der Religion in der Medienberichterstattung sei ein "trauriger Traditionsverlust", so Käßmann weiter. "50 Millionen Menschen in Deutschland sind Mitglieder einer Kirche. Fünf Millionen gehen regelmäßig am Sonntag in einen Gottesdienst, nur 700.000 besuchen am Wochenende ein Fußballstadion". Dennoch werde ständig über Fußball berichtet, nicht aber über den Glauben. Ein Grund dafür liegt aber sicherlich auch an den hohen TV-Einschaltquoten beim Fußball: Zwischen fünf und sechs Millionen Fans verfolgen im Durchschnitt die Spiele der Bundesliga.
Das Resultat der medialen Ausklammerung religiöser Themen sei, dass viele Bürger immer weniger über den Glauben wüssten und zum Beispiel christliche Feiertage nicht mehr korrekt erklären könnten. Dem wirkt Margot Käßmann jetzt mit einer eigenen Doku-Reihe im ZDF entgegen, die am Sonntag gestartet ist: In "Margot Käßmann – Mitten im Leben!" stellt die Theologin christliche Feiertage und deren Bedeutung vor. In der ersten Ausgabe ging es um den Reformationstag, der für Käßmann eng mit dem Begriff "Freiheit" verbunden ist. Zur Verdeutlichung der "Freiwerdung von Schuld" sprach sie mit Menschen, die durch Schulden viel verloren haben – zum Beispiel ihr Haus. Käßmann berichtete, dass aus ihrer eigenen Erfahrung gerade die schweren Zeiten im Leben zu den "wichtigsten und intensivsten" gehörten. Am Ende der Sendung stellte sie in einer kurzen Predigt fest: "Egal ob ich arbeitslos bin oder erfolgreich, ob ich krank bin oder topfit, wohlhabend oder verschuldet – vor Gott ist das überhaupt nicht entscheidend. (…) Wenn ich mein Leben Gott anvertraue, habe ich die Mitte und den Sinn gefunden."
Über ihre persönliche Situation seit ihrem Rücktritt als EKD-Ratsvorsitzende will Käßmann allerdings nicht mehr sprechen: "Ich bin einfach froh, meine Ruhe zu haben. Auch alle Einladungen zu Jahresrückblicken von Gottschalk bis Jauch habe ich abgesagt", sagte sie dem "SPIEGEL". (pro)
Das Resultat der medialen Ausklammerung religiöser Themen sei, dass viele Bürger immer weniger über den Glauben wüssten und zum Beispiel christliche Feiertage nicht mehr korrekt erklären könnten. Dem wirkt Margot Käßmann jetzt mit einer eigenen Doku-Reihe im ZDF entgegen, die am Sonntag gestartet ist: In "Margot Käßmann – Mitten im Leben!" stellt die Theologin christliche Feiertage und deren Bedeutung vor. In der ersten Ausgabe ging es um den Reformationstag, der für Käßmann eng mit dem Begriff "Freiheit" verbunden ist. Zur Verdeutlichung der "Freiwerdung von Schuld" sprach sie mit Menschen, die durch Schulden viel verloren haben – zum Beispiel ihr Haus. Käßmann berichtete, dass aus ihrer eigenen Erfahrung gerade die schweren Zeiten im Leben zu den "wichtigsten und intensivsten" gehörten. Am Ende der Sendung stellte sie in einer kurzen Predigt fest: "Egal ob ich arbeitslos bin oder erfolgreich, ob ich krank bin oder topfit, wohlhabend oder verschuldet – vor Gott ist das überhaupt nicht entscheidend. (…) Wenn ich mein Leben Gott anvertraue, habe ich die Mitte und den Sinn gefunden."
Über ihre persönliche Situation seit ihrem Rücktritt als EKD-Ratsvorsitzende will Käßmann allerdings nicht mehr sprechen: "Ich bin einfach froh, meine Ruhe zu haben. Auch alle Einladungen zu Jahresrückblicken von Gottschalk bis Jauch habe ich abgesagt", sagte sie dem "SPIEGEL". (pro)