Jungmädchenhafte Erotik und krude Wortwahl: Das Internet bietet Jugendlichen reichlich Platz für sexuelle Selbstinszenierung. Vor allem Mädchen entkleiden sich häufig virtuell auf sozialen Netzwerken, findet zumindest Martin Voigt von der Universität München.
Viele Teenager betreiben sexuelle Selbstdarstellung im Internet, sagt Voigt
Schüchterne bis plumpe Anmache, süßlicher Tonfall, vulgäre Kommentare gehörten zum Alltag zahlreicher Jugendlicher, schreibt Voigt. Freizügig zeigten sich vor allem junge Mädchen im Internet. „Mit neuer Selbstverständlichkeit verwenden sie das alte, von Männern gebrauchte Vokabular für Körperselbstbilder und sexuelle Intimität.“ Voigt befasst sich in seiner Dissertation mit „Mädchenfreundschaften unter dem Einfluss von Social Media“. In der aktuellen Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) gibt er Einblicke in sein wissenschaftliches Projekt.
„Mädchen posten täglich Fotos und bekräftigen ihren sozialen Status über ihr Aussehen. Süß und sexy wollen sie sein. Anhand der ‚Likes‘ und Kommentare loten sie ihre Beliebtheit in der Clique aus“, sagt der Kulturwissenschaftler der Ludwig-Maximilian-Universität. „Normen und Moralvorstellungen vermitteln sich Gleichaltrige sich gegenseitig“. Sex gehöre zum Kennenlernen dazu, Beziehungen müssten nicht dauerhaft sein. Wichtiger sei das souveräne Beenden ein Partnerschaft.
„Gestörtes Schamgefühl“
Voigt vertritt die Ansicht, dass „blendende Inszenierungskünste“ emotionale Abhängigkeiten verbürgen. Häufig sei die Banalisierung der Sexualität ein Symptom für psychische Verletzungen. Das Schamgefühl würde verletzt, wenn es emotionale Probleme gebe, in denen die Bindungen zu oder zwischen den Eltern gestört seien. Stimme die Beziehung, sei ein gesundes Schamgefühl vorhanden.
„Wirklich selbstbestimmt ist, wer Sexualität in einer beginnenden Freundschaft hintanstellt, und die Aussicht auf eine dauerhafte Bindung nicht als Einengung, sondern als Erweiterung empfindet“, sagt Voigt. „Lustige Zoten, zynische Vulgarismen und ein betont normaler Umgang mit Sex, etwa das demonstrative Einnehmen der Pille in der Schule, aber auch bloß die Angst als prüde zu gelten, sind Indikatoren einer enttabuisierten Sexualität, die das zerstört, was Sex eigentlich ausmacht.“ (pro)Lesen Sie einen ausführlichen Artikel zum Thema Sexting in der kommenden Ausgabe des Christlichen Medienmagazins pro 1/2014. Kostenlos und unverbindlich bestellen unter der Telefonnummer 06441/915151, via E-Mail an info@pro-medienmagazin.de oderonline.
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