Die Dreharbeiten für die Sendereihe sollen bereits im Herbst beginnen. Dabei wird ein Fernsehteam junge Freiwillige begleiten, die im Ausland bei kirchlichen Projekten mitarbeiten wollen. Geplant sind zunächst etwa neun-minütige Reportagen, die den Abschied in Deutschland und den Start in das neue Leben der jungen Menschen zeigen. Pro Folge sollen drei bis vier Beiträge gesendet werden. Die katholische Kirche produziere parallel dazu, sodass vorerst Sendematerial für zwei Wochen vorhanden sei. Erweise sich die Sendung als Erfolg, werde RTL die Produktion gemeinsam mit den Kirchen fortsetzen.
Realisiert wird die Sendereihe von der Berliner Film- und Fernseh-Produktionsgesellschaft Eikon, deren größter Gesellschafter die EKD ist. Für die anfallenden Kosten der Auslandsproduktion, die sich voraussichtlich auf etwa 60.000 Euro belaufen, habe die EKD bereits ihre finanzielle Unterstützung zugesagt.
Bräuer wertet das Projekt als „neuen Erfolg der Zusammenarbeit“ mit den privaten Rundfunksendern, auch wenn die kirchliche Medienarbeit in diesem Bereich keine Neuheit ist. Mit Sendungen, wie „So gesehen“ und „Montag früh“ auf Sat.1, den „Bibelclips“ auf RTL, dem wöchentlichen „ProSieben-Filmtipp“ oder „N24 Ethik“ auf dem Nachrichtensender N24 sei bereits einiges erreicht worden.
Das positive Arbeitsverhältnis zwischen EKD und den Privatsendern, schließe aber Kritik nicht aus. So werden seitens der EKD im Rahmen der Zusammenarbeit auch Dinge angesprochen, die Missfallen erregen. „Unsere gute Zusammenarbeit hindert uns jedoch nicht daran, deutlich zu machen, wenn wir in den herabsetzenden Äußerungen von Dieter Bohlen in „DSDS“ (Deutschland sucht den Superstar) eine Grenze der elementaren Umgangsformen übertreten sehen“, erklärt Bräuer.
Evangelium kein Nischenprodukt
Als „sehr gut“ beurteilt der EKD-Medienbeauftragte die Zusammenarbeit mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk. So seien beispielsweise das „Wort zum Sonntag“ in der ARD oder die ZDF-Fernseh-Gottesdienste eine gute Möglichkeit, den Programmauftrag der öffentlich-rechtlichen Sender zu unterstützen, den Reichtum der Spiritualität zur Sprache zu bringen und die Wertefragen und Themen zum würdevollen Umgang miteinander anhand aktueller Beispiele zu vermitteln. Aber auch hier blieben Wünsche offen, vor allem in Bezug auf Sendezeiten und –längen. So entsprächen zwei- statt fünf-minütige Beiträge und Andachten vor Sonnenaufgang und zu Mitternacht nicht unbedingt den Erwartungen der EKD. Die Botschaft des Evangeliums solle nicht nur in der Nische vorkommen, sondern im allgemeinen Programm.
EKD setzt auf Internet
Neben dem Medium Fernsehen setzt die EKD den Schwerpunkt ihrer digitalen Medienaktivitäten vor allem auf das Internet. „Aus Analysen von ARD und ZDF wissen wir, dass das Fernsehen bei der jüngeren Generation kein Leitmedium mehr ist“, sagt Bräuer. Deshalb plane die EKD im nächsten Jahr unter „evangelisch.de“ ein neues Portal zu starten. Dieses journalistische Internetangebot der Kirche soll unter anderem Inhalte aus dem Evangelischen Pressedienst (epd), der EKD sowie aus dem Magazin „chrismon“ präsentieren. (PRO)