Deutsche Jugendliche schauen täglich 137 Minuten fern, 134 Minuten verbringen sie im Internet. Dies geht aus der neuen Studie "JIM 2009" hervor, die der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest veröffentlicht.
Von PRO
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Immer mehr Jugendliche besitzen zudem einen eigenen Computer. Im
Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil bei den 12- bis 19-Jährigen von 71
auf 75 Prozent gestiegen. Circa 52 Prozent können vom eigenen Zimmer
aus online gehen. 60 Prozent der Jugendlichen und damit fast genauso
viele wie im Vorjahr haben ein eigenes Fernsehgerät.
90 Prozent der Jugendlichen sehen mehrmals pro Woche fern. Von 84 auf 90 Prozent gestiegen ist die Zahl der Internetnutzer. Am häufigsten werden von den Jugendlichen Suchmaschinen, E-Mail-Accounts oder Plattformen wie "SchülerVZ" verwendet. Für Musikthemen sind Videoportale die erste Anlaufstelle. Das Internet bleibt für Jugendliche vor allem Kommunikationsmedium. Etwas weniger als die Hälfte ihrer Nutzungszeit verbringen sie in sozialen Netzwerken, halten Kontakt über "Instant Messenger", schicken Mails oder chatten. Eine eher untergeordnete Rolle spielt der Computer bei Schule und Ausbildung.
Wenig Sensibilität im Umgang mit persönlichen Daten
Drei Viertel der Internetnutzer besuchen Online-Communities mehrmals pro Woche. Als besorgniserregend bezeichnen die Forscher den Umgang der Jugendlichen mit ihren privaten Daten. Nicht einmal die Hälfte hat die "Privacy-Option" aktiviert, die eingestellte Informationen nur einem selbst definierten Nutzerkreis zugänglich macht. 24 Prozent der Jugendlichen sind im Freundeskreis schon einmal mit Cyber-Mobbing konfrontiert worden. Davon sind deutlich mehr Mädchen als Jungen und schon ein Fünftel der 12- bis 13-Jährigen betroffen.
Zur Information über das aktuelle Zeitgeschehen, Bundespolitik, Sport und Stars bleibt das Medium Fernsehen die erste Wahl. "Es zeigt sich, dass Fernsehen und Internet weniger stark in Konkurrenz zueinander stehen, als gemeinhin angenommen wird. Das Fernsehen als Informationsmedium hat nach wie vor einen hohen Stellenwert", so Thomas Langheinrich, Präsident der Landesanstalt für Kommunikation, bei der Vorstellung der Zahlen in Mannheim.
Klassische Medien haben immer noch Einfluss
Obwohl Jugendliche meist über Computer und Internet verfügen, spielen die klassischen Medien weiterhin eine wichtige Rolle. Über die Hälfte der Jugendlichen hört täglich Radio, knapp die Hälfte liest mehrmals pro Woche Bücher und greift zu einer Tageszeitung. Trotzdem sind nach wie vor auch Freizeitbeschäftigungen ohne Medien wichtig, etwa das Treffen mit Freunden und der Sport. Bei Fragen zum aktuellen Zeitgeschehen ist das Fernsehgerät erste Wahl, bei lokalen Inhalten wird in erster Linie die Tageszeitung herangezogen.
Computer-, Konsolen- und Onlinespiele nutzen vier Fünftel der Jugendlichen. 45 Prozent spielen mehrmals pro Woche; nur ein Fünftel der Mädchen, aber zwei Drittel der Jungen. Für Onlinespiele begeistern sich beide Geschlechter, inhaltlich sind bei den Mädchen Strategiespiele am beliebtesten, bei Jungen liegen Actionspiele vorne.
Fast alle Jugendlichen (95 Prozent) haben mittlerweile ein eigenes Handy. "Gebräuchliche Nutzungsformen, wie die Weiterverbreitung von gewalthaltigen und pornographischen Bildern und Filmen, sind leider auch zu beklagen", bilanziert die Studie. Jeder vierte Handybesitzer konnte dies schon im Freundeskreis feststellen, selbst betroffen hiervon waren zwei Prozent. Jeder dritte Handybesitzer hat den Vorfall des "Happy Slapping" schon einmal erlebt. Dabei handelt es sich um das Aufzeichnen von Gewalthandlungen mit dem Handy.
Die repräsentative Studienreihe JIM (Jugend, Information, (Multi-) Media) bildet seit 1998 das Medienverhalten von jeweils 1.200 Jugendlichen ab.
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