Jugendmedienschutz kritisiert die „Super Nanny“

Grenzüberschreitung: Eine Folge der RTL-Sendung "Super Nanny" hat gegen die Menschenwürde verstoßen. Das zumindest stellte die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) fest und kritisierte die Vorgehensweise der Sender.
Von PRO

Im Mittelpunkt der kritisierten Sendung der "Super Nanny" vom September 2011 hätten Gewalt- und Leidensszenen gestanden, "die den brutalen Umgang einer allein erziehenden Mutter gegenüber ihren drei kleinen Kindern thematisierten", heißt es in einer Mitteilung des Jugendschutzes. Der Zuschauer sei zahlreichen Szenen physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt worden, sowohl im Werbeteaser zur Sendung als auch in der Sendung selbst.

"Eine so reißerische Darstellung zielt primär auf den Voyeurismus der Zuschauer", kritisierte die KJM die RTL-Sendung. "Die Kinder werden in für sie leidvollen Situationen für kommerzielle Zwecke instrumentalisiert, zu Objekten der Zurschaustellung herabgewürdigt und in ihrem sozialen Achtungsanspruch verletzt." Mit Konsequenzen muss der private Fernsehsender jedoch nicht rechnen. RTL hatte die Folge der "Super Nanny" zuvor der "Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen" (FSK) vorgelegt, die den Inhalt jedoch nicht kritisiert hatte.

Neben der "Super Nanny" kritisierte die KJM ferner die Folge "Enthüllung" der ProSieben-Serie "V – Die Besucher" wegen möglicher Entwicklungsbeeinträchtigungen für unter 16-Jährige. Darin hatten die Protagonisten eine Außerirdische gefoltert und misshandelt. Eine Rüge erhielt auch RTL 2 für die Ausstrahlung des Films "Jim Carroll – In den Straßen von New York". Die Hauptfigur erzählt dort, dass sie im Alter von 13 Jahren drogensüchtig geworden ist. Der Sender hatte das Drama im Tagesprogramm ausgestrahlt. Ebenso wurde eine Folge der Serie "Die strengsten Eltern der Welt" des Fernsehsenders Kabel 1 kritisiert. (pro)

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