Jüngere verlassen Social-Media-Kanäle eher als Ältere

Jüngere Nutzer kehren Social-Media-Plattformen häufiger den Rücken als Ältere. Gründe sind vor allem fehlendes Vertrauen in Inhalte und wegen der dort verbreiteten Hassrede.

Halten sie die Nachrichten eines Social-Media-Kanals für unglaubwürdig, verlassen Jüngere eher den Kanal als Ältere. 16 Prozent der 16- bis 29-Jährigen hat deshalb laut dem am Freitag veröffentlichten „Social Media Atlas 2025“ schon einmal ein soziales Netzwerk verlassen. In der Altersgruppe der 30- bis 59-Jährigen seien aus gleichem Grund 14 Prozent bei einem Kanal ausgestiegen, bei den Über-60-Jährigen hätten dies nur 7 Prozent gemacht, heißt es in der Erhebung weiter, die das Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) mit dem Marktforschungsinstitut Toluna und der Kommunikationsagentur P.E.R. Agency erstellte.

Ein unterschiedliches Verhalten zeige sich auch, wenn es um Hass und Hetze in den sozialen Medien gehe. 13 Prozent der Jüngeren haben der Umfrage zufolge aus diesem Grund schon mal eine Plattform verlassen. Mit zunehmendem Alter sinkt dieser Anteil. Bei den 30- bis 44-Jährigen beträgt er laut der Befragung neun Prozent und bei den Befragten über 60 Jahren vier Prozent.

Insgesamt hätten zwölf Prozent der Onliner in Deutschland schon einmal einer Plattform den Rücken gekehrt, weil sie kein Vertrauen mehr in deren Inhalte hatten. Ebenfalls zwölf Prozent wechselten von einer Plattform zu einer anderen und elf Prozent wanderten von einem Social-Media-Dienst ab, weil er für sie aus der Mode gekommen war.

Die größte Abwanderung erlebten laut Studie die deutschen Ableger der Plattformen X und Telegram. Bei beiden verließen jeweils sechs Prozent der deutschen Nutzer die Dienste, weil sie kein Vertrauen mehr in die Inhalte und Ausrichtungen der Kanäle gehabt hätten. Der chinesischen Plattform TikTok kehrten vier Prozent den Rücken, weil ihnen die dort verbreiteten Inhalte unglaubwürdig erschienen.

Im Ranking der Social-Media-Angebote in Deutschland liegt der Messenger-Dienst WhatsApp demnach vor YouTube, gefolgt von Facebook. Für den „Social Media Atlas 2025“ wurden 3.500 deutsche Internetnutzer ab 16 Jahren online zwischen Dezember 2024 und Januar 2025 befragt. Der Atlas wird den Angaben nach jährlich erstellt und soll Unternehmen als Grundlage für die Planung ihrer Social-Media-Aktivitäten dienen.

epd
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