John Lennox: „Apostel waren Verteidiger des Glaubens“

Für eine Verteidigung des Glaubens gegen den "Neuen Atheismus" hat sich John Lennox, Mathematikprofessor und Apologet, am vergangenen Freitag in Marburg ausgesprochen. Anlass seiner Rede war der 60. Geburtstag von Jürgen Spieß, Leiter des "Instituts für Glaube und Wissenschaft" der Studentenmission in Deutschland.
Von PRO

Es war ein Abend, an dem zwei leidenschaftliche Apologeten und Wissenschaftler über die Herausforderungen der Postmoderne philosophierten. Oxford-Professor John Lennox, bekannt als „Verteidiger des Glaubens“, der sich 2007 eine Debatte mit dem Atheisten Richard Dawkins lieferte, war nach Marburg gereist, um seinem langjährigen Freund Jürgen Spieß zu dessen 60. Geburtstag zu gratulieren. Er ist Leiter des „Instituts für Glaube und Wissenschaft“ der Studentenmission in Deutschland (SMD).

Apologetik: Die zentrale Verteidigung der Wahrheit

Im Rahmen des Geburtstagsempfangs betonte Lennox die Wichtigkeit der Apologetik. Sie sei kein Unterbegriff der Philosophie, sondern die zentrale Verteidigung der Wahrheit der Bibel – ganz nach Vorbild der Apostel, die ihren Glauben schon im 1. Jahrhundert gegen Angriffe hätten schützen müssen. Mit solchen Angriffen seien Christen der Postmoderne in Form des „Neuen Atheismus“ konfrontiert. „Gott ist an allem schuld“ oder „Religion ist gefährlich“ seien Argumente von „Richard Dawkins und seinen Kommilitonen“, gegen die sich jeder Christ verteidigen müsse. Die Apostel seien restlos Apologeten gewesen – nach Meinung von Lennox müssen sie als Vorbilder für heutige Christen gelten.

„Damals hat man gesagt: ‚Jesus ist ein Terrorist‘. Heute sagt man genau das über uns Christen“, verglich er neutestamentliche Zeiten mit denen der Moderne. „Zu zeigen, dass das Christentum kein Wahn ist, ist eine Aufgabe vom 1. Jahrhundert bis in unsere Zeit“, folgerte Lennox. „Es gibt kein Gut und Böse, wir tanzen alle nur zu ihrer Musik“, zitierte er „Gotteswahn“-Autor Dawkins und fragte: „Das heißt ein Amokläufer tanzt nur zur Musik seiner Gene?“ Man müsse sich fragen, wohin ein solcher Atheismus führe, ist sich der Oxford-Professor sicher.

Atheistische Buswerbung: „Ganz wunderbare Sache“

Als eine „ganz wunderbare Sache“ bezeichnete er die atheistische Bus-Reklame in London. Dort und in anderen europäischen Metropolen werben Atheisten für den Nichtglauben. In London lautet einer ihrer Slogans: „Es gibt wahrscheinlich keinen Gott. Also hören Sie auf, sich Sorgen zu machen und genießen sie das Leben.“ Das Wort „wahrscheinlich“, so führte Lennox begeistert aus, impliziere aber die Möglichkeit, dass es Gott gebe.

„Glaube und Vernunft sind keine Gegensätze“, verteidigte er schließlich die wissenschaftliche Apologetik. Wichtig sei lediglich, dass man zuerst Gott vertraue und dann seine Vernunft benutze, und nicht umgekehrt. (PRO)

Lesen Sie zu dem Thema auch den Beitrag „John Lennox und die guten Gründe für den Glauben“.

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