Johannes Huber erhält Opilio-Rossi-Medaille

Der Mediziner, Theologe und Sachbuchautor Johannes Huber ist mit der Opilio-Rossi-Medaille 2019 ausgezeichnet worden. Huber plädiert in vielen seiner Veröffentlichungen dafür, dass Glaube und Naturwissenschaft gut zusammenpassen.
Von Jörn Schumacher
Der Arzt und Theologe Johannes Huber ist von der österreichischen Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV) ausgezeichnet worden.

Die österreichische Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV) vergibt diese Auszeichnung jedes Jahr für hervorragende Leistungen um das Laienapostolat im Bereich der Familien- und Gesellschaftspolitik. In diesem Jahr geht sie an den früheren Sekretär von Kardinal Franz König und mehrfach ausgezeichneten Mediziner Johannes Huber. Er gilt als Brückenbauer zwischen Naturwissenschaft und Religion.

Wie die Katholische Presseagentur Österreich berichtet, sagte Huber bei der Feierstunde am Dienstagabend im Wiener Palais Epstein, es gebe viele gute Gründe für Stolz darauf, ein Christ zu sein. In den Traditionsstrom eines heiligen Augustinus oder Benedikt eingebunden zu sein, deren Impulse Europa bis heute zutiefst prägten, mache ihn dankbar, so Huber. In seiner Dankesrede betonte er die kulturprägende Kraft des Christentums. Dabei verwies er unter anderem auf Aurelius Augustinus (354–430), der mit seinem Buch „Vom Gottesstaat“ einen auf christlicher Grundlage fußenden Staatenbund vorweggenommen habe, sowie auf Benedikt von Nursia (um 480–547), der Europa aus den Trümmern der Völkerwanderung mit Klöstern wieder aufgebaut habe. Für verfehlt hält es der Geehrte, wenn „religiös Unmusikalische“ Europa weltanschaulich vor allem in der Aufklärung verorteten – auch diese basiere letztlich auf christlichen Grundüberzeugungen.

Der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV), Helmut Kukacka, hob Hubers Bemühen um einen Dialog zwischen Glaube und Wissenschaft hervor. Er zeige, dass zwischen beiden kein Gegensatz bestehe. Laudator war Matthias Beck, Wiener Theologe und Medizinethiker. Er würdigte den „breiten, geistigen Horizont“ des diesjährigen Preisträgers. Huber habe wie der Knecht im biblischen Gleichnis seine Talente nicht nur bewahrt, sondern vermehrt, so Beck. Huber gehe den Dingen auf den Grund – und das bis zum letzten Urgrund: Gott.

Bei der Ehrung waren zahlreiche prominente Feiergäste, darunter der Grazer Altbischof Egon Kapellari sowie frühere Opilio-Rossi-Preisträger wie die steirische Ex-Landeshauptfrau und Opferschutzanwältin Waltraud Klasnic, der Präsident des Katholischen Laienrats, Wolfgang Rank, Ex-Bundesratspräsident Herbert Schambeck, der Publizist Hans Winkler und der 2018 ausgezeichnete langjährige „Pro Oriente“-Präsident Johann Marte.

Naturwissenschaft und Glaube keine Gegensätze

Johannes Huber wurde 1946 in Bruck/Leitha geboren, er studierte in Wien Theologie und Medizin und war von 1973 bis 1983 Sekretär von Kardinal Franz König (1905–2004). 1985 habilitierte er an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. 1992 wurde Huber Leiter der Abteilung für gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin am AKH-Wien. Zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten gehörte die Frauen- und Altersforschung. Bis 2007 leitete er die Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt.

Immer wieder sorgte Huber auch mit seinen Büchern für Aufsehen. In seinen jüngsten Werken geht es ihm vor allem um die Vereinbarkeit von Glaube und Wissenschaft. 2008 verfasste er zusammen mit dem Physiker Walter Thirring das Buch „Baupläne der Schöpfung – Hat die Welt einen Baumeister?“. Zuletzt veröffentlichte er mit „Woher wir kommen. Wer wir sind. Wohin wir gehen: Die Erforschung der Ewigkeit“ (2018) ein Plädoyer dafür, dass Naturwissenschaften und Theologie keine Gegensätze sind.

Die „Kardinal Opilio Rossi-Medaille“ ist nach dem 2004 verstorbenen Apostolischen Nuntius in Österreich und Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Laien benannt. Sie wird von der AKV alljährlich für „herausragende Leistungen im Sinne des wohlverstandenen Laienapostolats“ zur „Gestaltung der Gesellschaft aus christlicher Verantwortung“ vergeben.

Von: Jörn Schumacher / kathpress

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