„Jesus“ verboten, antisemitische Karikaturen erlaubt – Fragen zum toleranten Islam

K u w a i t (KEP) - In vielen arabischen Schulen wird alles Christliche in den Lehrbüchern getilgt. Die Schüler müssen nach Anweisung der Lehrer den Namen Jesus sowie christliche Darstellungen mit einem schwarzen Filzstift übermalen. Eine Autorin der Tageszeitung "Der Tagesspiegel" (Berlin) zeigt die Widersprüche auf, in die sich manche Moslems verstricken, wenn sie einerseits Toleranz gegenüber anderen Religionen fordern, und andererseits das Christentum verbieten.
Von PRO

In der Amerikanischen Schule in Kuwait wird nach amerikanischem Lehrplan unterrichtet. Auch die Schulbücher werden aus den USA importiert, müssen jedoch zuvor die Zensur des kuwaitischen Kultusministerium durchlaufen.

Der Autorin des „Tagesspiegel“, Paula Ramold, ist die Amerikanische Schule in Kuwait persönlich bekannt. Doch die Vorgehensweise, die sie beschreibt, gilt für alle Schulen in Kuwait und anderen arabischen Staaten, sagt sie.

„In der 6. und 7. Klasse wird unter anderem das europäische Mittelalter durchgenommen. Das ist ohne eine Erwähnung der christlichen Kirche nicht zu vermitteln, denn die Kirche war staats- und kulturtragend. Das Mittelalter war christlich“, schreibt Ramold, die Studienrätin in Wien ist.

„Der Name Jesus wird geschwärzt“

Die Schüler selbst müssen alle christlichen Abbildungen in den Büchern schwarz übermalen. „Der Name Jesus wurde geschwärzt, viele Seiten waren ganz herausgerissen“, schreibt Ramold.

An der Amerikanischen Schule in Kuwait sind 50 Prozent der Kinder nicht-moslemisch, darunter sind viele Christen. Die Regierung hat das Schwärzen angeordnet. Wenn sich die Lehrer (meistens selbst Christen) nicht daran halten, müssen sie die Ausweisung aus dem Land befürchten.

Die Journalistin prangert in der Ausgabe des „Tagesspiegel“ vom Donnerstag (9. Februar) an: „Liest man jetzt verschiedene arabische Zeitungen, verurteilen sie nicht nur unisono die Karikaturen (was bei mir auf volles Verständnis stößt), sondern betonen immer wieder die Toleranz, die der Islam anderen Religionen entgegenbringt.“

Die arabische Zeitung „Gulf News“ schrieb etwa am 2. Februar: „Muslime haben niemals irgendeine Feindseligkeit gegenüber einer anderen Religionen gezeigt.“ Außerdem fordert das Blatt von der UNO eine „einheitliche Rechtsprechung“, die „alle Individuen, Publizisten und Länder bestraft, die dagegen verstoßen“. Weiter heißt es: „Wir (Muslime) wissen, wie man andere Religionen respektiert.“

Hier hat der arabische Autor offenbar manches übersehen. Fast täglich erscheinen in arabischen Zeitungen Karikaturen, die Juden auf das Schlimmste beschuldigen und lächerlich machen. Israel und das Judentum sind neben den USA wohl das größte Hassobjekt in der die arabischen Welt – und dies spiegelt sich ohne Kaschieren in den Medien wider, die teilweise staatlich gefördert werden. Die Juden werden in den Blättern regelmäßig für die größten Katastrophen der Menschheit verantwortlich gemacht – von AIDS über Erdbeben bis hin zur Vogelgrippe.

Die „Arab Times“ in Kuwait meinte am 30. Januar: „Die UN-Generalversammlung muss eine Resolution erlassen, die jegliche Angriffe auf religiöse Bekenntnisse verbietet. Der Dialog der Zivilisationen basiert auf gegenseitigem Respekt.“

Ramold meint dazu: „Moslems fühlen sich tief verletzt und verurteilen ganz Europa, weil naive und dumme Karikaturen ihre Religion verhöhnten. Sie tun aber mit staatlicher Auflage Ähnliches mit Christen und ihren größten Kunstwerken.“ Sie erinnert auch an die Buddha-Statuen in Afghanistan, die 2001 zerstört wurden. Dies löste damals weltweit Protest aus.

Der Islam zeige keineswegs Toleranz, so die Journalistin: „Der Islam beharrt darauf, die einzig wahre Religion zu sein“. Weil Christen aber durch die Verherrlichung Jesu „Vielgötterei“ betrieben, sei dies Götzendienst, und daher dürfe Jesus übermalt werden. „Das nennen Muslime Toleranz!“

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen