Jesus modern: Zwischen Nazis und Juppies

Der amerikanische Fotograf Michael Belk versetzt Jesus in einer neuen Bild-Kollektion in die Moderne. In seinen Bildern geht der Gottessohn mit Nazis spazieren, tröstet verzweifelte Banker und predigt vor Juppies. Mit seinem Werk will Belk das wahre Christentum zeigen.

Von PRO
Jesus spaziert durch verlassenes Land. Über seiner Schulter baumelt ein Armeerucksack – und ein Gewehr. Er ist nicht allein. Angeregt unterhält sich der Gottessohn mit einem Mann in Uniform. An dessen rechtem Ärmel prangt ein Hakenkreuz. Mit diesem Foto illustriert Michael Belk die Parabel der "zweiten Meile" aus dem Matthäus-Evangelium. Jesus predigt seinen Zuhörern die Vergebung. "Wenn ein römischer Besatzungssoldat dich zwingt, etwas für ihn eine Meile weit zu tragen, dann geh zwei mit ihm", sagt er laut Roland Werners Übersetzung "Das Buch". Bei Belk wird aus dem Römer ein Nazi. Jesus trägt ihm seine Waffe. "Jesus erinnert uns, dass, Gott von uns erwartet, zu vergeben, genauso, wie er selbst vergibt", erklärt der Fotograf. Seine Bilder sollen die Worte Jesu in der heutigen Zeit verständlich machen. Deshalb hat er eine ganze Kollektion entworfen und fotografiert. "Journeys with the Messiah" zeigt Bilder aus Jesu Leben und seine Gleichnisse.

Von "Vogue" zur Bibel

In den vergangenen vierzig Jahren hat sich Belk vor allem als Modefotograf für die Magazine "Vogue", "Elle", "GQ" oder "Vanity Fair" einen Namen gemacht. Seit er mit 20 Jahren zum ersten Mal eine Kamera in der Hand gehalten hat, fotografierte er etwa für Modegrößen wie Christian Dior. Seit seinem 42. Lebensjahr ist der Amerikaner Christ. Auf seiner Internetseite berichtet er von seiner Bekehrung: "Nach außen war mein Leben voll, innen wurde es immer leerer." Eines Nachts sei ihm Gott begegnet. "Ich erinnere mich deutlich an die absolute Präsenz Gottes in meinem Zimmer. Er fragte mich, ob ich die Dinge weiterhin auf meine Weise machen, oder vielleicht Seinen Weg ausprobieren wolle. Ich wusste, dass ich nicht alleine aus meiner Situation herauskommen konnte und realisierte, dass es an der Zeit war, Seinen Weg zu versuchen." Seitdem versuche Belk, das mit seinem Leben zu erreichen, was Gott für ihn vorbereitet habe. Ein Teil davon ist sicher seine Jesus-Kollektion.      

Seine Bilder zeigen den Messias in Situationen, die das Neue Testament schildert: Er speist mit seinen Jüngern, beobachtet das Verhalten der Schriftgelehrten oder betet in einem Boot. Doch Belk geht über die Schrift hinaus. Beispielsweise zeigt er Jesus unter einem Holzkreuz stehend. An dem Tötungsinstrument hängt ein Schild mit der Aufschrift "Vacancy", also "freie Stelle". Für die Aufnahmen reiste Belk mit einem Filmteam aus den USA nach Italien. Die Produktion dauerte zehn Monate, die Vorbereitungszeit weitere acht. Jesus wurde von einem italienischen Darsteller gemimt. Zudem musste eine italienische Produktionsfirma engagiert werden. Das ganze Projekt hat laut der Zeitung "Christian Post" 600.000 Dollar gekostet. Eine Summe, die Belk aus eigener Tasche gezahlt hat. Auf seiner Internetseite schildert er das Ziel seiner Bilder: Man solle alles vergessen, was man bisher über das Christentum gehört habe und nur auf das hören, was Jesus selbst gesagt habe.

Die Bilder sind im Internet zu sehen und werden dort auch zum Verkauf angeboten. Zu jedem Foto liefert Belk eine Erklärung und die jeweiligen Bibelstellen. Sollten die Bilder genug Geld einbringen, will er damit eine "Journeys with the Messiah"-Welttournee finanzieren. (PRO)

http://www.thejourneysproject.com/
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