Baran hat manchmal Schwierigkeiten, den Hirtenstab richtig zu halten. Aber die Rolle als Josef im Weihnachtsanspiel gefällt ihm sehr. Fatma spielt seine Frau Maria. Baran und Maria sind fünf Jahre alt und besuchen den Kindergarten am Goetheplatz in der Mainzer Neustadt. Etwa 87 von 100 Kindern dort haben einen Migrationshintergrund. Sie spielen zusammen, singen zusammen und lernen gemeinsam. In der Kindertagesstätte sind fast alle Religionen vertreten. Doch die meisten Kinder sind Moslems.
Das SWR-Fernsehteam hat nicht nur die Jungen und Mädchen begleitet, sondern auch den Berufsalltag der Erzieherinnen aufgezeigt. Jedes Kind bringt einen anderen kulturellen Hintergrund mit – geprägt von unterschiedlichen ethischen Werten. Die Leiterin der Tagesstätte, Regina Schneider, versucht, den Wünschen und Sorgen der Kinder und deren Eltern nachzukommen. Deswegen feiern die Kinder auch alle Feiertage gemeinsam: das Zuckerfest, Weihnachten und den Geburtstag des Propheten Mohammed.
Ferner geht der Film der Frage nach, wie durch solche Projekte die Werte des christlichen Abendlandes erhalten bleiben und Integration praktisch umgesetzt werden kann. Die Dokumentation diskutiert dabei Grundsatzfragen und versucht anhand von Beispielen in dem Kindergarten Lösungsansätze aufzuzeigen.
"Jesus ist Moslem" ist Teil der SWR-Reihe "Menschen unter uns" und läuft am 13. März um 10.30 Uhr im SWR-Fernsehen. (pro)