Jan Böhmermann veralbert Luther-Konzert

Jan Böhmermann hat seine völlig eigene Sicht auf das Reformationsjubiläum. In seiner Sendung „Neo Magazin Royale“ ließ er kein gutes Wort am Reformator Martin Luther. Zudem bot er dem kirchenkritischen Autor Philipp Möller eine Bühne.
Von Johannes Blöcher-Weil
Jan Böhmermann

Der Moderator Jan Böhmermann ist ein bekennender Atheist. In seiner Sendung „Neo Magazin Royale“ persiflierte er die Übertragung der Luther-Show „Luther – Das Projekt der 1000 Stimmen“. In diesem Zusammenhang zitierte er vor allem umstrittenen Luther-Ausführungen. Wie die Tageszeitung Die Welt schreibt, habe er keine „Jubelparade auf Wirken und Leben Luthers“ zulassen wollen.

Böhmermann parodierte mit seinem Partner William Cohn die Sendung „Luther – Das Projekt der 1000 Stimmen“. Dort hatte Moderator Eckart von Hirschhausen Martin Luther als „ziemlich coole Socke“ bezeichnet. Cohn zitierte in seiner Version all die schrecklichen Dinge, die Martin Luther im Laufe seines Lebens von sich gegeben hat, aber in dem Musical nicht erwähnt wurden.

„Kein unreflektiertes Abgekulte“

Dazu gehörten abfällige Zitate über die Unterschiede von Mann und Frau, die Bauern oder die Juden. Eines stammt aus dem Jahr 1543: „Kein blutdürstigeres, rachgierigeres Volk hat die Sonne je beschienen.“ Damit habe sich Luther zu einem der Wegbereiter des modernen Antisemitismus gemacht.

Laut dem Nachrichtenmagazin Stern habe Böhmermann „kein unreflektiertes Abgekulte“ des Reformators gezeigt, sondern das, was Martin Luther wirklich sagte und dachte. Im Studio zu Gast war auch der Autor des Buches „Gottlos glücklich – Warum wir ohne Religion besser dran wären“, Philipp Möller. Laut Möller war Luther „nicht nur Querdenker, sondern auch ein glühender Hassprediger, Antisemit, Frauenfeind, Bauernfeind“. Möller warb auch für die Einführung eines atheistischen Feiertag in Deutschland.

Wiederholungen der Sendung sind am Montag, dem 06. November, um 03:00 Uhr oder am Donnerstag, dem 09. November, um 22:15 Uhr auf ZDFneo zu sehen. Die Sendung ist auch in der ZDF-Mediathek abrufbar.

Von: Johannes Weil

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