Bis Mitte März soll klar sein, wie es mit der Deutschen Islamkonferenz weitergeht. Das steht nach einem ersten Treffen von Innenminister Thomas de Maizière mit den Islamverbänden fest. Zuvor hatte der Minister eine Umgestaltung des Forums angekündigt.
Von PRO
Foto: Dirk Enters
Steht die Deutsche Islamkonferenz vor einem Umbruch?
De Maizière hat sich am Montag mit den großen Islamverbänden wie dem Zentralrat der Muslime oder der DITIB (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion) getroffen. In den kommenden Wochen will die Runde weiter über eine Neuausrichtung der Deutschen Islamkonferenz sprechen, wie das Ministerium mitteilte. De Maizière nannte die Gespräche „sehr gut und konstruktiv“. Damit ist der erste Schritt zu einer Neuausrichtung der Islamkonferenz getan, den de Maizière bereits am Samstag in der türkischen Zeitung Hürriyet angekündigt hatte.
In dem Interview lobte der Minister zwar die Einberufung der Islamkonferenz durch Wolfgang Schäuble im Jahr 2006, erwähnte aber auch Streitigkeiten, die immer wieder aufgetreten waren, etwa über die Frage, wer daran teilnahmen dürfe und wer nicht. „Ich möchte diesmal nicht ein Format vorgeben, sondern ich möchte die Verbände fragen, was ihre Meinung ist, wie wir es organisieren können, worüber wir gemeinsam sprechen wollen, in welchem Kreis wir diskutieren sollen“, sagte de Maizière.
Kritik: Kein echter Dialog
Immer wieder hatte es in der Vergangenheit Unstimmigkeiten über die Art und Weise der Ausrichtung der Deutschen Islamkonferenz gegeben. Vor allem de Maizières Vorgänger Hans-Peter Friedrich hatten Opposition und Islamverbände vorgeworfen, sich nicht um einen echten Dialog mit Muslimen zu bemühen. Stattdessen habe er sie unter einen Generalverdacht gestellt, indem er einseitig Themen wie Gewaltprävention und die Diskussion über Sicherheitsfragen in den Mittelpunkt des Forums gerückt habe.
Im Hürriyet-Interview ging der Innenminister auch auf die Äußerung des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff „Der Islam gehört zu Deutschland“ ein. De Maizière würde ihn nicht wiederholen: „Was ist mit ‚der Islam’ gemeint?“, fragte er. „Deswegen würde ich lieber über Muslime in Deutschland sprechen. Muslime gehören zu Deutschland.“ Klar ist für ihn, dass die Verbände auch künftig mitbestimmen sollten, zum Beispiel wenn es um die Ausbildung der Imame oder den Religionsunterricht geht. (pro)
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