Schulen im englischen Birmingham sind zunehmend von radikalen Islamisten beeinflusst. Das bestätigen Berichte der Schulaufsichtsbehörde „Ofsted“ und des Erziehungsministeriums. An fünf Schulen zeige sich besonders, dass sie Ziel einer organisierten Kampagne radikaler Muslime sind.
Muslimische Schüler gibt es viele in Birmingham. An einigen Schulen haben Elemente radikalen Islamismus Einzug gehalten
Ein anonymes Schreiben, in dem von einem Versuch die Rede war, bestimmte Schulen islamistisch zu unterwandern, löste im März Untersuchungen der Behörden an 21 Schulen in Birmingham aus. Das Schreiben habe sich als Fälschung erwiesen, die Zustände an den Schulen jedoch nicht, berichtet die Zeitung Die Welt. Nur drei der Schulen erhielten von der Untersuchungskommission eine gute Note und 13 die Auflage, ihre Standards zu verbessern. An fünf Schulen sei ein „pädagogischer Schaden“ nachgewiesen worden, die jeweiligen Leitungen seien des Amtes enthoben und ein unabhängiges Aufsichtsregiment etabliert worden.
Michael Wilshore, Direktor der Schulaufsichtsbehörde „Office for Standards in Education“ (Ofsted), bezeichnete die Zustände an den fünf Schulen als „tief beunruhigend und in manchen Fällen schockierend“. Unter den Lehrern herrsche eine Atmosphäre der Einschüchterung und Angst.
„Höllenfeuer“ für „weiße Prostituierte“
Insbesondere der Bericht der „Education Funding Authority“, ein Arm des Erziehungsministeriums, zeige, dass sich die fünf Schulen nicht an den nationalen Lehrplan gehalten hätten. Zwar sind sie in privater Trägerschaft, müssen sich aber dennoch an den Lehrplan halten, der auch für staatliche Schulen gilt.
Sexualkunde sei aus dem Unterricht verbannt worden. Die Schüler lernten, dass nicht-muslimische, weiße Frauen den Muslimas moralisch unterlegen seien. An einer der Schulen seien sie sogar als „weiße Prostituierte“ bezeichnet worden, denen das „Höllenfeuer“ drohe. In einem Fall stellte die Behörde zudem fest, dass eine Schulung in fundamentalistischem Gedankengut anhand des Korans durchgeführt worden war. Im Klassenzimmer müssten die Mädchen hinten und die Jungen vorne sitzen, Freundschaften zwischen den Geschlechtern seien unerwünscht. Die Wände zierten Koran-Slogans und nicht-muslimische Lehrer sei die Teilnahme an Gebetsversammlungen an Freitagen verboten.
An der Schule „Oldknown Academy“ sei die Schulleiterin aus ihrem Amt gedrängt worden, weil sie die Islamisierung nicht habe mitmachen wollen, berichtet Die Welt. Kurz vor Weihnachten habe ein Lehrer die rhetorische Frage gestellt: „Wir feiern doch nicht Weihnachten, oder“? Die Schüler hätten im Chor geantwortet: „Nein, tun wir nicht.“ Außerdem habe die Bildungseinrichtung für muslimische Schüler drei Reisen nach Mekka organisiert. Finanziert wurden sie durch Steuergelder. Dass extra eine christliche Unterrichtsstunde eingerichtet wurde, als die Inspektoren ihren Besuch ankündigten, beeindruckte diese nicht.
„Britische Werte“ auf den Unterrichtsplan
Der zuständige Minister im Unterhaus, Michael Gove, kündigte daraufhin an, die Besuche von Schulinspektoren in Zukunft unangekündigt durchzuführen. Der Leiterin des Innenministeriums, Theresa May, warf er vor, die Gefahr des Terrorismus, die aus radikaler Erziehung entstehen könne, nicht ernst zu nehmen. May erklärte, schon vor vier Jahren auf die Zustände in Birmingham hingewiesen zu haben, ohne dass etwas geschehen sei.
Die Schulen sollen nun bis auf Weiteres unter staatliche Aufsicht gestellt werden. Mit Beginn des neuen Schuljahres im September erhalten die Lehrer die Auflage, „britische Werte“ zu unterrichten.
Birmingham ist die zweitgrößte Stadt Englands und hat einen hohen Anteil an muslimischer Bevölkerung. (pro)
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