Islam fördert christlichen „Selbstbehauptungswillen“

Die islamische Minderheit in Deutschland wächst. Dass der Islam auf Christen "sowohl bereichernd als auch verarmend" wirkt, meint "Welt"-Redakteur Till-Reimer Stoldt in einem Kommentar in der aktuellen Ausgabe. Vor allem fördere ein starker Islam auch den "Selbstbehauptungswillen" der Christen.
Von PRO

Christen befänden sich in einem Spagat zwischen Respektieren und Kritisieren des Islams, schreibt „Welt“- Redakteur Till-Reimer Stoldt. „Denn offensichtlich ist der Islam hierzulande beides: bereichernd und verarmend.“ So sähen Integrations- und Innenpolitiker die Zuwanderung aus muslimischen Ländern unentwegt als „Bereicherung“.

Tatsächlich sei der Verlust an religiöser und kultureller Homogenität für Christen jedoch keineswegs immer nur bereichernd. Beispielsweise wenn Kirchen verlassen in muslimischen Vierteln stünden. Ebenso wenig bereichernd sei auch, dass viele muslimische Gelehrte den Kern des christlichen Glaubens, die Menschwerdung Gottes in Jesus, für ein „religiöses Kapitalverbrechen“ hielten. Denn was Christen als Zeichen größtmöglicher Liebe erscheine, sei laut Koran ein von Gott verfluchter, höllenwürdiger Irrglaube, so Stoldt.

Bereichernder Dialog

Bereichernd aber wirke der von der Evangelischen Kirche Deutschlands betriebene und „viel belächelte“ Dialog mit den Muslimen. „Überall gründen Ortskirchen Initiativen für gute Nachbarschaft mit der nächsten Moschee, und zahllos sind die örtlichen Kirchentreffs für interreligiöses Kaffeetrinken – denn Christen sollen ‚bekanntlich auch die Muslime lieben‘, wie Bischof Wolfgang Huber sagt“, schreibt Stoldt weiter.

Jedoch nutze Huber den Islam so konsequent als Kontrastmittel des eigenen Glaubens wie kein Ratsvorsitzender vor ihm. „Selbst die lauesten und liberalsten Landesbischöfe bekennen inzwischen, ’niemals‘ werde die EKD eine entweihte Kirche in eine Moschee umwandeln lassen. Sogar tiefrote Kirchenobere warnen, der EU-Beitritt der Türkei wäre ein allzu massiver Tritt gegen die christliche Tradition Europas“, so Stoldt.

„Muslime sollen offensiver sein“

„Auf viele Christen wirkt die islamische Herausforderung jedenfalls wie ein religiöses Potenzmittel. Sie belebt und erregt, ja, sie setzt Selbstbehauptungswillen frei. Und dafür können Christen dankbar sein.“ Aus diesem Grund fordert Stoldt die Muslime auf, ihre Glaubenstreue „sogar viel offensiver auf dem religiösen Weltmarkt“ zu präsentieren.

„Darin steckt ja die Verheißung der multireligiösen Gesellschaft. Die schimmert durch, wenn Muslime auf Dialogforen en passant fallen lassen, ‚bei uns in der Moschee‘ würde jeder Geistliche rausfliegen, der wie manche Pfarrer 20 Minuten über seine Zweifel predige anstatt zu erbauen.“ In solchen Momenten lasse sich erahnen, wie sehr der Islam auch die Christen bereichere. (PRO)

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