Iranischem Christen droht Todesstrafe

K e l k h e i m (PRO) - Einem iranischen Christen droht im Falle einer Abschiebung aus Deutschland die Todesstrafe. Reza Mamipour Abri hatte sich vom Islam abgewandt und wartet nun auf den Entscheid über seine Abschiebung.
Von PRO

Reza ist 30 Jahre alt und saß im Iran bereits einmal im Gefängnis, weil er zum Christentum konvertiert ist. 1998 flüchtete er nach Deutschland und lebt seitdem in Mittelfranken. Er ist getauft und besucht eine freikirchliche Gemeinde. Außerdem spicht er mit Persern über das Evangelium. Reza spricht fließend Deutsch, wenn er in Deutschland bleiben kann, hat er zudem bereits Aussichten auf einen festen Arbeitsplatz.

Letzte Verhandlung noch im Juli

Der Asylantrag wurde jedoch bereits mehrfach vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge abgelehnt. Am 26. Juli findet die letzte Verhandlung über den Antrag vor dem Verwaltungsgericht in Ansbach (Bayern) statt. Drei Tage vorher, am 23. Juli um 9:02 Uhr, sendet das ZDF eine Dokumentation über die Lebensumstände und Hintergründe des Christen. Der Titel der Sendung lautet: „Sonntags – TV fürs Leben“. Unterstützt wurde das ZDF bei der Recherche zur Dokumentation vom überkonfessionellen Missions- und Hilfswerk „Open Doors“ (Kelkheim bei Frankfurt a.M.). Die Stiftung setzt sicht weltweit für benachteiligte Christen ein, insbesondere Christen, die vom Islam konvertiert sind.

Einer Todesstrafe könnte Reza entgehen, indem er wieder zum Islam umkehrt. Er ließ aber verlauten, dass er Jesus Christus auch im Falle einer Abschiebung nicht verleugnen werde.

Im Iran gelten Konvertierte als „Abtrünnige“. Laut der Scharia, dem islamischen Recht, muss dies mit dem Tod bestraft werden. Derzeit konvertieren dennoch immer mehr Muslime zum Christentum. Dem iranischen Präsidenten, Mahmud Ahmadinedschad, ist dieser Trend bekannt, so hat er bereits Ende des vergangenen Jahres dazu aufgerufen, die Hausgemeinden „zu stoppen“. Hausgemeinden sind Kleingruppen einer Religionsgemeinschaft, die sich in privaten Haushalten zum Gottesdienst treffen, weil für große Minderheiten keine Kirchen gebaut werden oder Verfolgung droht. Ein Leiter so einer Gemeinde ist bereits brutal ermordet worden. Generell droht konvertierten Muslimen Haft, Folter oder Tod.

Iran auf Platz 3 der Länder mit Christenverfolgung

Von den 69 Millionen Einwohnern des Irans sind 99 Prozent Muslime, und rund 0,4 Prozent Christen. Auf dem Welt-Verfolgungsindex von „Open Doors“ belegt die islamische Republik nach Saudi Arabien und Nordkorea Platz drei.

Auf der Webseite http://www.soulsaver.de/aktion/reza_petition.php rufen Christen aus München zu einer Unterschriften-Aktion gegen die Abschiebung von Reza auf.

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