Irak: Kirchenführer warnen vor Aussterben des Christentums
Trotz der bedrohlichen Lage für Christen im Irak sprechen sich örtliche Kirchenführer gegen die Flucht aus der Region aus. Sie befürchten ein Ende des Christentums im Irak.
Ein christliches Viertel im Irak: In vielen Regionen sind Gegenden wie diese mittlerweile von Christen verlassen
Örtliche Kirchenführer im Irak bemühen sich, das Christentum in der Region trotz der Bedrohung durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu verteidigen. Das berichtet die Tagesschau in einer kurzen Dokumentation. „Als der IS im August 2014 in unsere Siedlungsgebiete kam, erklärte Frankreich offiziell, dass sie ihre Türen für alle Christen öffnen, die unser Land verlassen wollen“, sagt Romeo Hakari, Generalsekretär der christlichen irakischen Partei „Demokratische Partei Bet-Nahrain“. Er sei von Anfang dagegen gewesen und habe sich in einem Schreiben an das französische Konsulat in Erbil gewandt. Er befürchtet, dass der IS dadurch sein Ziel erreiche, die Region von Christen zu säubern.
„Christentum wird im Irak dringend gebraucht“
Der Erzdiakon der Assyrischen Kirche mit Sitz in Dohuk, Archimandrit Emanuel Youkhana, sieht das ähnlich. Er sei sehr unglücklich über die „Politik der offenen Tür“, die Bundeskanzlerin Angela Merkel betreibe. „Die 2.000 Jahre alte Existenz der Christen hier kommt dann zu einem Ende. Dies wäre ein großer Verlust – für das Christentum, für unsere Länder, unsere Regionen und für unsere Partner.“ Viele Christen im Irak säßen auf „gepackten Koffern“ und hofften, das Land verlassen zu können. Er verstehe das zwar und in Einzelfällen sei dies auch die einzige Möglichkeit, sagt der Erzdiakon, der die Hilfsorganisation CAPNI leitet, die von der katholischen und evangelischen Kirche in Deutschland unterstützt wird. Doch das Christentum und seine Botschaft von Liebe, Frieden und Toleranz werde im Irak dringend gebraucht. „Gerade in dieser Umgebung des Konflikts, der Gewalt und des Terrors braucht es unsere Rolle als Brückenbauer zwischen den verschiedenen Partnern.“
Mit dem Öffnen der Türen dürfe Europa kein falsches Signal senden. Es dürfe nicht sein, dass das Christentum ausgerechnet im Irak, im biblischen Mesopotamien, bald nur noch im Museum zu besichtigen ist, sagte Erzdiakon Youkhana. Derzeit leben im Irak noch etwa 250.000 Christen. Vor dem Einmarsch des IS waren es noch über eine Million. (pro)
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