Internetportal: Die Religion im Kinderbuch



Wie kommt der "liebe Gott" in den Werken Astrid Lindgrens vor? Welche Rolle spielt der christliche Glaube in den "Chroniken von Narnia" und wie wird in der Kinder- und Jugendliteratur über Sterben und Tod gesprochen? Antworten auf dieses Fragen will die neue Website "www.religion-im-kinderbuch.de" geben.


Von PRO

Entstanden ist das Internet-Angebot der Deutschen Bibelgesellschaft (DBG) in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftler Georg Langenhorst. Religion in der Literatur für junge Menschen gehört zu den Spezialgebieten des Dozenten für Didaktik des Katholischen Religionsunterrichts und Religionspädagogik an der Universität Augsburg. Der Vater einer 16-jährigen Tochter und eines 12-jährigen Sohnes erklärt im Gespräch mit pro: "Zum einen gab es für mich ein wissenschaftliches, zum anderen ein privates Interesse, mich mit dem Thema zu beschäftigen."

Kernpunkte des christlichen Glaubens in kindgerechter Sprache



"In unserer Familie gibt es eine lange Lesetradition. Unsere Kinder lesen gerne und mit Begeisterung. Durch meine Arbeit ist mir bewusst geworden, dass der Schwerpunkt der Forschung aber im Bereich der Erwachsenenliteratur liegt", sagt Langenhorst. Der Wissenschaftler wollte seinen Kindern zur Kommunion gerne etwas Persönliches schenken und schrieb aus diesem Anlass ein Buch für sie. "Darin wollte ich ihnen die wichtigen Kernpunkte des christlichen Glaubens gerne in kindgerechter Sprache und erfrischend vermitteln", erklärt er.



"Die Idee für das Portal ist also aus der eigenen Lesetradition, dem Schreiben der Bücher für die Kinder und dem Wunsch nach einem systematischen Blick auf die Kinder- und Jugendliteratur entstanden", nennt Langenhorst die aus seiner Sicht drei wichtigsten Faktoren. "Die bisherigen Vermittler religiöser Inhalte, wie Religionsunterricht oder Konfirmation sowie Kommunion reichen nicht mehr aus", ergänzt er.

"Schauen, was in unser Profil passt"



Im Mittelpunkt der Website stehen zeitgenössische deutschsprachige Bücher. Doch die Initiatoren wollen auch einen Blick über den Tellerrand wagen und sich international vernetzen. Berücksichtigen wollen sie dann auch Kinder- und Jugendliteratur aus anderen Epochen: "Wir schauen jetzt, was in unser Profil passt. Aktuell haben wir die Seite bereits um die Rubrik Kinderbibeln ergänzt", blickt Langenhorst in die Zukunft. Er hat auch bereits etliche Anfragen anderer Wissenschaftler, die sich in das Netzwerk einbringen wollen. Bisher zählen Forscher der Universitäten Eichstätt-Ingolstadt, Oldenburg, Augsburg, Osnabrück, Frankfurt, Münster, Wien und Bielefeld zu den Autoren.

Neben wissenschaftlichen Beiträgen und Informationen zur Forschung veröffentlicht das Portal jeweils einen Buchtipp des Monats und Informationen zu den konfessionellen Buchpreisen für Kinder- und Jugendbücher. Die neue Seite ergänzt das bisherige Angebot der DBG rund um Bibel, Wissen und Wissenschaft im Internet. Bisher gibt es das Portal www.die-bibel.de sowie www.bibelwissenschaft.de mit dem Online-Bibellexikon WiBiLex. Ebenfalls in Zusammenarbeit mit Langenhorst ist das Portal "www.theologie-und-literatur.de" entstanden, in dem es um Religion in der Gegenwartsliteratur für Erwachsene geht.



Chance, sich mit dem christlichen Glauben zu beschäftigen


Für die Zukunft des Portals wünscht sich Langenhorst, dass der christliche Glaube für das Leben der Kinder wieder relevanter wird: "Sie sollen – auch durch gute Literatur – die Chance haben, sich mit dem christlichen Glauben zu beschäftigen." Ganz nebenbei ist das Projekt ein gelungener Beitrag zur Ökumene zwischen der protestantischen DBG und dem katholischen Theologen: "Bisher funktioniert es reibungslos", erklärt er gegenüber pro. (pro)

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