Internationale Kennzeichen für Internet-Inhalte

Kann man eine universelle Sprache entwickeln, mit der Inhalte von Internetseiten international einheitlich und für alle Nationen verständlich gekennzeichnet werden? Mit dieser Frage beschäftigten sich Experten beim "Transatlantischen Dialog" in Düsseldorf.
Von PRO

Unter dem Stichwort "Global Alliance Matrix" (GAM) wollen Experten aus Deutschland und den USA ein System entwickeln, bei dem Internet-Inhalte gekennzeichnet werden. Die international nutzbaren Zeichen sollen etwa Gewaltdarstellungen oder erotische Inhalte kennzeichnen. Dies könnte beispielsweise in Form von Piktogrammen erfolgen.

Norbert Schneider, Direktor der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM), sagte: "Wir wollen mithelfen, dass Onlineangebote wie zum Beispiel Spiele bei jugendschutzrelevanten Inhalten so gekennzeichnet sind, dass Nutzer überall auf der Welt einen schnellen Überblick über solche Angebote bekommen."

Bisher gibt es für Internetangebote die Kennzeichnung mit dem "Internet Content Rating Association" (ICRA) – Filtersystem. Die ICRA ist eine internationale Non-Profit-Organisation, die ein Filtersystem zum Jugendschutz von Internet-Inhalten zur Verfügung stellt. Dieses funktioniert mittels Selbstbewertung ("Self Labeling") durch die Betreiber der Internetseite: Um eine Webseite mit dem ICRA-Label kennzeichnen zu dürfen, muss der Seitenbetreiber einen Online-Fragenkatalog ausfüllen, der sein Angebot hinsichtlich jugendschutzrelevanter Inhalte beschreibt.  

Im Zentrum der Expertendiskussionen stand außerdem die Frage, wie sich unterschiedliche nationale Regelungen für den Jugendschutz mit dem geplanten System vereinbaren lassen, aber auch die technischen und organisatorischen Hürden. Die Teilnehmer setzten sich aus Repräsentanten verschiedener Prüfstellen aus Südkorea, Großbritannien und Deutschland sowie Vertretern des Europarats, nichtstaatlicher Organisationen und Unternehmensverbände zusammen.

Im Rahmen der Veranstaltung konstituierte sich die "GAM Task Force", deren Mitglieder sich vorgenommen haben, den Stand der bisherigen Initiative weiter voranzutreiben und die Realisierung einer solchen Informationsplattform zu prüfen.
 
Der "Transatlantische Dialog" fand zum ersten Mal im Jahr 2002 statt. Insgesamt gab es 21 Treffen. Ziel der Veranstaltungsreihe ist es laut LfM, das "Gespräch über aktuelle Medienfragen beiderseits des Atlantik" zu führen. Die Veranstaltungsreihe wird von Arthur Pober (New York) und Joachim Gerth (LfM) betreut. (pro)

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