Intellektuelle kritisieren Cameron – „Großbritannien kein christliches Land“
Am 9. April 2014 hatte der britische Premierminister David Cameron gesagt: „Ich bin stolz, dass wir ein christliches Land sind“. Dies sorgte nun dafür, dass sich 50 britische Intellektuelle in einem offenen Brief kritisch dazu äußern.
David Camerons Aussage, Großbritannien sei ein christliches Land, stößt auf Widerstand
Am Montag veröffentlichte der Daily Telegraph einen offenen Brief von 50 Intellektuellen, in dem sie Premierminister Cameron scharf für dessen Aussagen kritisieren. Der Anlass war die Rede des Premiers bei einem Osterempfang am Mittwoch vor zwei Wochen in seinem Büro in der Downing Street. Dort kritisierte er nicht nur die weltweite Christenverfolgung sondern betonte auch, wie wichtig es sei, die Rolle des Glaubens in der britischen Gesellschaft zu stärken. „Ich bin stolz, dass wir ein christliches Land sind, und wir sollten uns nicht schämen, das zu sagen“ sagte Cameron.
Unter den 50 Kritikern sind unter anderem der Chemie-Nobelpreisträger Harold Kroto und die Bestseller-Autoren Sir Terry Prachett und Ken Follet, sowie der Präsident der Britischen Humanistischen Vereinigung Jim Al-Khalili. Die Wissenschaftler, Journalisten, Akademiker und Philosophen kritisieren in dem Brief Camerons Charakterisierung Großbritanniens als christliches Land. Man respektiere Camerons religiöse Überzeugung und die Tatsache, dass sie sein Leben als Politiker beeinflussen, aber „abgesehen von dem verfassungsrechtlich Sinn, dass wir weiterhin eine etablierte Kirche haben, ist Großbritannien kein christliches Land“, betonen die Verfasser des Briefes.
Religion in Regierung führe zu Entfremdung und Spaltung der Gesellschaft
Während der Premierminister der Ansicht ist, dass die Institutionen mehr Evangelium bräuchten, sehen die Kritiker eher eine „pluralistische“ und „weitgehend nicht religiöse Gesellschaft“. Studien und Umfragen hätten ergeben, dass die Mehrheit der Briten nicht religiös oder gar christlich sei. Der ständige Anspruch darauf christlich zu sein, fördere sonst die Entfremdung und Spaltung in der Gesellschaft, erläuterten die Intellektuellen. „Obwohl es richtig ist, christliche Beiträge in sozialen Aktivitäten anzuerkennen, ist es falsch diese höher zu stellen als die von Briten mit anderen Überzeugungen.“ Dies führe zu unnötigen Debatten, die für viele nicht-religiöse Briten unwichtig sein und nur von ihrer gewählten Regierung als wichtig erachtet werde würde. (pro)
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