31 Prozent der Deutschen fühlen sich häufig von Informationen überflutet, weitere 30 Prozent manchmal, 35 Prozent nie. Das ergab eine Erhebung der Institute "Aris" und "Forsa" unter 1.000 Deutschen ab 14 Jahren im Auftrag von "Bitkom". Besonders betroffen sind ältere Menschen: 39 Prozent der Deutschen ab 65 Jahren und 41 Prozent der 50- bis 64-Jährigen haben häufig das Gefühl der Informationsüberflutung. Die jüngere Generation von 14 bis 29 Jahren, die mit Internet und Handy aufgewachsen ist, hat am wenigsten Probleme mit der Informationsmenge. Dort fühlen sich nur 14 Prozent häufig überlastet.
Neun Stunden Medienkonsum täglich
Pro Tag nutzt jeder Deutsche durchschnittlich 100 Minuten aktiv das Internet. Vor zwei Jahren waren es noch 88 Minuten. Mit fast vier Stunden steht aber das Fernsehen nach wie vor an erster Stelle beim Medienkonsum – und ist nach Meinung der Bundesbürger am stärksten für die Überflutung mit Informationen verantwortlich. 71 Prozent nennen es als Grund für die Informationsflut, nur 43 Prozent das Internet. Insgesamt nutzen die Deutschen TV, Radio, Internet und Telefon fast neun Stunden täglich.
38 Prozent der Nutzer legen gelegentlich bewusst Internet-freie Tage ein, weitere 17 Prozent tun dies häufig. Ein Fünftel der Onliner verzichtet hingegen nie von sich aus einen Tag lang auf das Netz. Ähnlich sieht es beim Handy aus: 41 Prozent der Nutzer schalten ihre Geräte nachts aus oder stumm, 40 Prozent im Urlaub. Bei jedem fünften Handybesitzer ist das Telefon immer angeschaltet.
Beruf und Privatleben vermischen sich
Die Studie weist außerdem auf eine starke Verknüpfung von Arbeit und Privatleben durch die neuen Medien hin. Knapp jeder dritte Berufstätige ist heute auch außerhalb der Bürozeiten immer erreichbar. 12 Prozent der Berufstätigen sind es in ihrer Freizeit nie, weitere 14 Prozent in Ausnahmefällen. Etwas mehr als jeder vierte Mitarbeiter nutzt das Internet am Arbeitsplatz täglich auch für private Zwecke, rund jeder fünfte tut das gelegentlich oder sporadisch.
75 Prozent der Befragten können sich ein Leben ohne Internet nicht mehr vorstellen, für 70 Prozent gilt dies für das Fernsehen. 67 Prozent der Befragten halten ein Leben ohne Bücher für nicht denkbar, 63 Prozent eines ohne Handy. (pro)