Immer mehr Technik in Kinderzimmern

B e r l i n (PRO) – Computer, Internet und Handy gehören für immer mehr Jungen und Mädchen zum Alltag. Außerdem verfügen Mittelstandskinder über mehr Geld als in den Jahren zuvor. Dies ergab die KidsVerbraucherAnalyse 2007, die der Egmont Ehapa Verlag in diesen Tagen vorstellte.
Von PRO

Mehr als zwei Millionen der 6- bis 13-Jährigen besitzen ein Handy. Für das Mobiltelefon wird im Jahr durchschnittlich so viel Geld ausgegeben wie für Kleidung, nämlich rund 320 Euro im Jahr.

Für die KidsVA 2007 gaben 1.588 Kinder im Alter zwischen 6- und 13 Jahren Auskunft über ihr Konsumverhalten. Demnach besitzt ein Drittel der Befragten eine eigene Stereoanlage und einen eigenen Fernsehapparat, jedes dritte Kind verfügt über einen CD-Player oder Discman. Fast zwei Drittel der Kinder können und dürfen zuhause Computer oder Laptop benutzen. 3,3 Millionen und somit erstmals mehr als die Hälfte der Kinder (57 Prozent) sind mindestens ab und zu online. Am häufigsten fungiert der Bildschirm allerdings als Spielfeld. PC- und Konsolenspiele verzeichneten Steigerungen über zehn Prozent im Vergleich zur KidsVA 2005.

„Gesellschaft driftet auseinander“

Über 1,5 Milliarden Euro regelmäßige Geldzuwendungen und fast eine weitere Milliarde Euro an Geldgeschenken zu besonderen Anlässen können die 5,76 Millionen Kinder im Jahr ausgeben.

„Mehr Freiräume, mehr Geld“, fasst Ralf Bauer, Leiter der Markt- und Mediaforschung des Verlags, das Ergebnis der Analyse zusammen. Allerdings räumt er ein, dass „die Gesellschaft auseinanderdriftet, ein Teil in Armut abrutscht und ein Teil nach oben davonzieht“. Bei der breiten Masse in der Mitte habe die Konjunkturflaute dem Nachwuchs nichts anhaben können, so der Marketingexperte. „An den Kindern wird nicht gespart.“

Dies zeigt sich auch im Bereich der Mobiltelefonie: So hatten im Jahr 2000 erst 150.000 Kinder ein Handy, heute sind es 2,11 Millionen. 62 Prozent der 10- bis 13-Jährigen kommunizieren bereits mit eigenem Handy. Bei den jüngeren Kindern konnte sich bisher nur jedes zehnte bei den Eltern durchsetzen und sie zum Kauf eines Mobiltelefons bewegen.

Ingo Höhn, Geschäftsleiter Anzeigen beim Egmont Ehapa Verlag sagt dazu: „Unglaublich, mit welcher Selbstverständlichkeit die Kinder heutzutage viele Medien parallel und immer noch zunehmend nutzen: mehr Zeitschriften, mehr Internet, mehr Handys, mehr Games.“

Aber auch die gedruckten Medien scheinen für Kinder weiterhin attraktiv zu sein. Immerhin 3,9 Millionen lesen regelmäßig Magazine. Marktführer ist laut der Analyse das „Micky Maus-Magazin“, gefolgt von dem Comic-Klassiker „Disney Lustiges Taschenbuch“. Nur knapp dahinter folgt das bei Mädchen beliebte Pferdemagazin „Wendy“, den Platz danach belegt das Wissensmagazin „Geolino“.

Kinder bestimmen, was gekauft wird

Kinder haben durchaus großen Einfluss auf das Kaufverhalten ihrer Eltern. Bei Einkäufen für den Nachwuchs ziehen die Eltern der Befragung zufolge in der Regel die Kinder zu Rate.

Vor allem bei Spielwaren (78 Prozent), Kleidung (72 Prozent) und Schuhen (69 Prozent), aber auch bei Sportausrüstung (55 Prozent) und Lebensmitteln (49 Prozent) bestimmen die Jungen und Mädchen, was gekauft wird. An der Entscheidung beteiligt sind sie auch dann, wenn es um den Besuch von Freizeitparks (77 Prozent) geht, um die Urlaubsplanung (40 Prozent) und selbst um die Anschaffung neuer Möbel (23 Prozent).

Der Egmont Ehapa Verlag gibt über 30 Magazin- und Comic-Titel in Deutschland heraus, darunter die Klassiker Asterix, Luky Luke und Micky Maus.

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