Im TV: Das Leid der Nordkoreaner

Am Mittwochabend zeigt Arte die preisgekrönte Dokumentation Camp 14. Darin beschreibt Shin Dong-Hyuk seine Flucht aus einem Gefangenenlager in Nordkorea. Der Staat zählt seit Jahren zu den schlimmsten Christenverfolgern weltweit.
Von PRO
Shin Dong-Hyuk hat seine Geschichte mit Hilfe des Journalisten Blaine Harden in Buchform gebracht. Der Regisseur Marc Wiese hat "Flucht aus Camp 14" verflimt
Am Mittwochabend um 20.15 Uhr können TV-Zuschauer Zeuge einer ebenso grausamen wie einzigartigen Geschichte werden. Der Nordkoreaner Shin Dong-Hyuk erzählt in, „Camp 14 – Total Control Zone“wie ihm die Flucht aus einer Anlage gelang, deren Existenz Nordkorea bis heute leugnet. Rund 200.000 Menschen sind derzeit in Nordkorea inhaftiert, unter ihnen zahlreiche Christen. Seit Jahren führt der Staat den Weltverfolgungsindex des christlichen Hilfswerks Open Doors an, der die Länder anzeigt, in denen Christen am härtesten verfolgt werden.

Geboren im Lager

Shin Dong-Hyuk ist nicht wegen seines Glaubens ins Gulag geraten – er wurde dort geboren. Der Willkür der Wärter ausgesetzt wächst er auf, sieht seine Mutter sterben und wird wieder und wieder gefoltert. Erst als er eine Freundschaft zu einem neuen Häftling aufbaut, erfährt er von der Welt hinter dem Stacheldrahtzaun – und beschließt, zu fliehen. Mit 23 Jahren gelingt es ihm, den Gefängnismauern zu entkommen. Heute lebt Shin Dong-Hyuk in Seoul in Südkorea und arbeitet mit Menschenrechtsorganisationen zusammen. Er spricht vor der EU in Brüssel, auf Konferenz oder in Kirchengemeinden, auch wenn er selbst kein Christ ist. Während das Buch „Flucht aus Camp 14“, über das pro bereits ausführlich berichtete, die Dinge nur aus Sicht Shin Dong-Hyuks schildert, hat Regisseur Marc Wiese für seine Dokumentation auch Täter vor die Kamera geholt. Hyuk Kwon war Kommandant der Wärter in einem Gefangenenlager, Oh Yangnam hat für den Geheimdienst der Polizei in Nordkorea gearbeitet. Beide berichten von den Repressionen im abgeschotteten Staat. Die Dokumentation lässt Shin Dong-Hyuk selbst zu Wort kommen, Szenen aus dem Lager sind durch gezeichnete Passagen wiedergegeben. (pro) Camp 14 – Total Control Zone, Mittwoch, 5. März, 20.15 Uhr, Arte, 101 Min.
https://www.pro-medienmagazin.de/kultur/buecher/detailansicht/aktuell/emder-zeugeem/
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