Im Interview: Peter Hahne knöpft sich seine Kritiker vor

B e r l i n / O s n a b r ü c k (KEP) - ZDF-Moderator und Bestsellerautor Peter Hahne, dessen Buch "Schluss mit lustig" seit Wochen ganz oben in den Verkaufslisten steht, ist mit seinen Kritikern hart ins Gericht gegangen. "Diese Intellektuellen würden es wohl am liebsten sehen, wenn ich am PC eine Taste gedrückt hätte, die das ganze Manuskript automatisch mit unverständlichen Fremdwörtern versieht", sagte der 52-Jährige der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagsausgabe). Er aber habe "bewusst so geschrieben, dass jeder meine Thesen verstehen kann," erklärte Hahne, der in seinem Buch die Rückbesinnung auf christliche Werte fordert.
Von PRO

„Kritiker haben intellektuelle Argumente durch Häme ersetzt“ „Ernsthafte Kritik würde mich zum Nachdenken und Umdenken bringen“, betonte der Journalist im Interview mit Axel Rothkehl. „Aber wer intellektuelle Argumente durch Häme ersetzt, ist nicht ernst zu nehmen.“ Die scharfe Kritik habe vielmehr „den Boom am Buch in Gang gebracht. Die Leute wollten lesen, ob es wirklich so furchtbar ist, was der Hahne da schreibt.“ Breite Zustimmung in Politik und Wirtschaft Anders als in den Feuilletons vieler Zeitungen habe er aus der Politik breite Zustimmung erfahren, betonte der stellvertretende Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios: „Als erster hat mich Bundestagspräsident Thierse zu einer öffentlichen Diskussion eingeladen. Bis auf das Randthema Ladenschluss gab es nur Übereinstimmung.“ Vor ein paar Wochen sei dann der Chef der Bundesanstalt für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, auf ihn zugekommen und habe gesagt, das Buch sei „absolute Klasse.“ Dann habe Bundespräsident Köhler aus „Schluss mit lustig“ zitiert und, so Hahne weiter, „am 1. Mai hat ausgerechnet der Gewerkschaftsbund das diesjährige Motto bei mir geklaut: ,Der Mensch ist mehr als ein Kostenfaktor. Du hast Würde und bist wertvoll‘.“ Kirchentag: „Statt Religionsmischmasch besser klare Botschaft“ Auf dem Kirchentag in zwei Wochen in Hannover werde er aber trotz aller Zustimmung nicht auftreten, sagte Hahne: „Zu der Zeit bin ich im Urlaub und den lasse ich mir auch nicht nehmen, weil im Anschluss schon die Sommerinterviews im ZDF für ‚Berlin direkt‘ anstehen.“ Allerdings habe er auch seine Probleme mit dem Kirchentag. Da bestehe „die große Gefahr, dass er zum Beliebigkeitsmarkt der Möglichkeiten wird. So nach dem Motto: Bedient Euch, auf dass Ihr selig werdet. Jeder gibt seinen Senf dazu und dann kommt noch der Dalai Lama oder irgendwelche Religionsführer.“ Man brauche auf dem Kirchentag „eine klare Botschaft und nicht einen Religionsmischmasch, der die jungen Besucher völlig verunsichert.“ Er könne sich nicht vorstellen, dass in Halle A Jürgen Fliege sage „Gott ist ein Gangster“ und nebenan rufe er dazu auf, das Heilige heilig zu halten. „Ich möchte nicht das fromme Feigenblatt machen“, betonte Hahne.

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