Evangelisation ist im Umbruch und sucht nach neuen Formen. Dabei könne das Internet mit seinen verschiedenen Plattformen und Kommunikationsformen ein Medium sein, das Christen nutzen könnten, um mit anderen Menschen über den Glauben zu sprechen. Denn für viele Menschen sei das Internet neben der Familie und den Freunden ein Platz, wo sie soziale Kontakte pflegten, erklärte Steffen Schulte, Rektor des Theologischen Seminars Rheinland, am Donnerstag bei einem Seminar während der Jugendkonferenz Christival in Karlsruhe.
So gebe es beispielsweise in Online-Spielen wie „World of Warcraft“, zu denen sich die Spieler im Internet verabreden, oft religiöse Bezüge und Anknüpfungspunkte für Gespräche über Gott und den Glauben. Eine Chance für Evangelisation sei es auch, wenn biblische Konzepte wie Gnade und Sühne in Computerspielen vermittelt würden. „Dann können Menschen durch das Spielen etwas erleben. Das zählt heute oft mehr als Argumente“, sagte Schulte, der zu diesem Thema kürzlich seine Doktorarbeit eingereicht hat. Er betonte aber, dass man das Medium nicht für Evangelisation missbrauchen dürfe: „Computerspielen, um zu evangelisieren, das geht nicht. Dann ist der Spieler weder integer noch authentisch.“ Vielmehr sollten Christen, die ohnehin Onlinespiele machten, ihren Glauben auch dort einbringen, sagte der Theologe den jugendlichen Zuhörern. „Es ist wichtig, das Medium zu nutzen, in dem man sowieso zu Hause ist.“