Parzany, der als Gesicht der Evangelisationskampagne „ProChrist“ gilt, wurde 1941 in Essen geboren und studierte in Wuppertal, Göttingen, Tübingen und Bonn evangelische Theologie. Nach seiner Rückkehr aus dem Vikariat in Israel heiratete er 1967 seine Frau Regine, mit der er drei Kinder hat – davon zwei Adoptivkinder. „Wir waren und sind stolz darauf, dass unsere Familie nicht nur aus ‚Bleichgesichtern‘ besteht“, schreibt Parzany, „ein Schuss Afrika und ein Schuss Nordamerika gehören zu uns“.Dass die Autobiografie des Pfarrers mit fast 360 Seiten recht umfangreich geworden ist, verdankt der Theologe auch einem glücklichen Umstand: Durch hunderte Briefe zwischen ihm und seiner Frau sind Epochen seines Lebens, wie etwa das Vikariat in Israel 1964, hervorragend dokumentiert. Aus diesem Fundus schöpft er reichlich, und so bekommt der Leser das Gefühl, sehr nah am Geschehen dran zu sein. Dazu trägt auch Parzanys lockere Sprache bei.
Anhand von Parzanys beruflicher Laufbahn wird der Leser mitgenommen auf eine Reise durch Geschichte und Kirchengeschichte: Vom Mauerfall zur Apartheid in Südafrika, von Reisen nach Island bis nach Paraguay, vom CVJM zum „Pavillon der Hoffnung“ auf der Expo 2000, von Wilhelm Busch bis Billy Graham – die sorgfältige Aufarbeitung jeder Lebensstation kann faszinieren, aber durch seine schiere Fülle auch überfordern.