Gegenüber standen sich Berichten lokaler Medien zufolge mehrheitlich christlich motivierte Gegner des Bildungsplans, unter anderem das Bündnis „Besorgte Eltern Baden-Württemberg“, und Anhänger der Linken, der Grünen und der Interessensgemeinschaft Christopher Street Day (CSD). Einem Bericht der Badischen Zeitung zufolge, wurde der Demonstrationszug der Petitionsgegner von extremen Gruppen so heftig gestört, dass die Veranstaltung vorzeitig abgebrochen werden musste.
Allein die Gegner des Bildungsplans konnten unter dem Motto „Gegen die Indoktrination unserer Kinder – Stoppt den Bildungsplan 2015“ zwischen 500 und 1.000 Menschen mobilisieren. Der Initiator der Demo, Hans Christian Fromm, befürchtet laut Evangelischem Pressedienst (epd) vor allem eine „staatlich verordnete Frühsexualisierung“. Die Gegendemonstranten, eine ähnlich große Gruppe, protestierten unter dem Slogan „Homophobie und Menschenfeindlichkeit entgegentreten!“. Ihr Sprecher, Christoph Michl vom Vorstand des CSD Stuttgart, forderte am Samstag die Akzeptanz sexueller Vielfalt, die Öffnung der Ehe für Homosexuelle und ein gemeinsames Adoptionsrecht für homosexuelle Paare.
Der Entwurf zum baden-württembergischen Bildungsplan 2015 sieht vor, dass im Schulunterricht für die Akzeptanz sexueller Vielfalt geworben wird. Themen wie Homosexualität, Bi- und Transsexualität sollen im Unterricht und auch in Schulmaterialien Raum finden. Eine Petition gegen den Bildungsplan hatten mehr als 192.000 Menschen unterzeichnet. Zwei Gegenpetitionen fanden insgesamt rund 224.000 Unterschriften. (pro)