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Huber: Keine Pflicht zu Mohammed-Karikaturen in der Schule

Der ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber hat sich gegen die verpflichtende Verwendung von Mohammed-Karikaturen in deutschen Schulen ausgesprochen. Seine Stellungnahme war Teil eines Pro und Kontras in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung Die Zeit vom 3. Dezember.
Von PRO
Wolfgang Huber

Foto: PRO/Martina Blatt

Wolfgang Huber spricht sich gegen die verpflichtende Behandlung von Mohammed-Karikaturen in der Schule aus (Archivbild)

Aufhänger dafür war ein Aufruf von mehreren Wissenschaftlern, Politikern und Intellektuellen. Dieser wurde initiiert von Tarek Badawia, Professor für Islamisch-Religiöse Studien in Erlangen, und dem Dresdner Philosophen und Didaktikre Markus Tiedemann. Sie forderten, Mohammed-Karikaturen als festen Bestandteil des Unterrichts in deutschen Schulen zu integrieren. Religions- und Meinungsfreiheit seien elementar miteinander verbunden.

Die Karikaturen sollten fächerübergreifend zum Einsatz kommen. Schüler würden dadurch für Diskurse in der multikulturellen Gesellschaft sensibilisiert werden. Der Unterricht diene dabei als „safe space“, also als Raum, in dem sie ohne Ängste üben können, frei ihre Meinung zu äußern und human über Themen zu diskutieren.

Die Einbindung der Karikaturen soll dazu führen, Toleranz und Respekt der Schüler gegenüber Meinungen im religiösen und gesellschaftlichen Diskurs zu stärken und gleichzeitig ihre Kritikfähigkeit und Rücksichtnahme zu fördern.

Der 78-jährige Wolfgang Huber ist ehemaliger Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Er sprach sich in der Zeit dagegen aus, Mohammed-Karikaturen als obligatorisches Element in den Schulunterricht einzubinden. Das in dem Aufruf angesprochene Dilemma zwischen Religions- und Meinungsfreiheit gäbe es so in Deutschland nicht, sondern eben in jenen Ländern, in denen religiöse Karikaturen verboten seien.

Vielmehr solle nicht der Inhalt einzelner Karikaturen thematisiert werden, sondern der Umgang mit Religion. „Spirituelle Munition“ – so bezeichnet er den Missbrauch von Religion durch Terroristen. Dieses Thema sollte seiner Meinung nach viel eher zu einem Pflichtbestandteil deutschen Unterrichts werden als die Mohammed-Karikaturen im Speziellen, da diese nicht allumfassend politische und theologische Aspekte abdeckten.

Von: Laura Kühn

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