HR zeigt Filme zu biblischen Geboten

Wie aktuell die Zehn Gebote auch heute noch sind, zeigt der Hessische Rundfunk (HR) ab Samstag. In einer zehnteiligen Sendereihe beleuchtet "Horizonte" je eine göttliche Weisung – und zeigt Menschen, die von ihrer Familie getrennt leben, während einer Pilgerreise ein neues Leben beginnen oder mit ihrer Homosexualität kämpfen.

Von PRO

"Es geht um Ehebruch und Mord, um Diebstahl und üble Nachrede, um Begierde und letztlich auch um die Frage, was in unserem Leben ganz oben steht – welchem Gott bzw. Götzen wir uns verschrieben haben." Mit diesem Satz wirbt das HR-Fernsehen nicht etwa für eine Krimi- oder Actionfilmreihe, sondern für ein biblisches Thema: die Zehn Gebote. Ab dem 10. Oktober zeigt der HR im Rahmen der Kirchensendung "Horizonte" immer samstags um 16.30 Uhr Filme zu jeder der alttestamentarischen Weisungen. Damit will der Sender das "alte biblische Regelwerk" aktuell werden lassen, wie es auf der eigens für die Sendereihe eingerichteten Homepage heißt.

Zehn wahre Geschichten

Dazu haben die Macher zehn wahre Geschichten recherchiert, die "ohne den moralischen Zeigefinger, ohne wissenschaftlich-theologische Erklärungen daherkommen" sollen. In der ersten Folge "Banker’s Blues" zum Gebot "Du sollst keine anderen Götter neben mir haben" am 10. Oktober geht es um den Geschäftsmann Rudolf Wötzel, der auf dem Zenit seiner Karriere eine Sinnkrise bekommt, und sein Leben neu beginnen will – im Frühjahr 2007 hängt er seinen hoch dotierten Job bei "Lehman Brothers" an den Nagel und beginnt eine Pilgerfahrt über die Alpen. 

"In Gottes Namen" am 17. Oktober nimmt sich des Gebotes "Du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen" an. Der Film erzählt die Geschichte von Anna, die bei Eltern aufwuchs, die sie verprügelten und das mit ihrem Glauben rechtfertigten. Nicht selten hörte sie den Satz: "Du bist eine Strafe Gottes". "Sonntagsmelodie" am 24. Oktober befasst sich mit dem Sonntagsgebot. Vorgestellt wird Maik Ludat, der in Frankfurt als S-Bahn-Fahrer tätig ist. Seit sieben Jahren sieht der Pendler Mutter, Frau und seine zwei Töchter nur noch an Wochenenden – und auch nur dann, wenn sein Dienstplan es ihm erlaubt.

Wie kann ich meine Eltern ehren?

"Die Ehre meiner Eltern" am 31. Oktober beschäftigt sich mit dem Filmautor Benedikt Fischer, dessen Eltern pflegebedürftig sind. Die Frage "Wie kann ich Vater und Mutter ehren?" zieht sich durch diesen Film. "Lizenz zum Töten?" am 7. November fragt, welche Bedeutung das Gebot "Du sollst nicht töten" für einen Polizeidienstleiter hat, der bei einem Einsatz den "Todesschuss" befiehlt. Hauptperson ist der gläubige Katholik und Polizist Winrich Granitzka.

"Du sollst nicht ehebrechen" ist das Thema der Folge "Fremdgänger" am 14. November: Marc und Martin, zwei inzwischen erwachsene Söhne aus einer Pastorenfamilie, erzählen, was der Ehebruch im Elternhaus aus ihrem Leben gemacht hat und wie sie heute versuchen, neu anzufangen. In "Gestohlene Jahre" am 21. November thematisieren die Macher das Leben der Kurdin Hülya, die sich aus Angst vor einer Abschiebung jahrelang verstecken musste. Gestohlen wurde ihr nichts Materielles, sondern der Kontakt zu Freunden und zur Außenwelt.

Katholisch, verheiratet, schwul

"Geliebte Lüge" ist der Titel eines Films, der das Thema "Du sollst nicht lügen" darstellt. Am 28. November erzählt der HR die Lebensgeschichte von Horst, der heiratete, mit seiner Frau vier Kinder bekam – und ihr schließlich gestand, dass er schwul ist. "Du sollst nicht begehren deines nächsten Haus" – mit diesem Gebot beschäftigt sich die Folge "Haus der Begierde" am 5. Dezember. Der 89-jährige Erwin Rothmeier setzt seit 20 Jahren all seine Zeit, Kraft und sein Geld ein, um wieder in den Besitz eines Hauses zu kommen, dass er einst von seiner Mutter erbte.

Den Abschluss der Reihe macht der Film "Schwesternliebe" zum Thema "Du sollst nicht begehren des Nächsten Frau". Am 12. Dezember berichtet der HR über die Zwillinge Grit und Sylke. Noch heute sind die beiden 40-Jährigen unzertrennlich, schlafen sogar im selben Bett und wollen das auch nicht ändern. Immer wieder haben sie sich in denselben Mann verliebt und fürchteten am Ende um den Verlust der Schwester. (PRO)

http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/index.jsp?rubrik=39016
Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen