Horror-Rocker Alice Cooper: „Ich bin Christ“

Dass Alice Cooper nur eine Kunstfigur ist, die auf der Bühne eine Horror-Show abzieht, und der Mann dahinter ein treuer Ehemann und gläubiger Christ ist, ist bekannt. In der Wochenendausgabe der "Süddeutschen Zeitung" offenbart Alice Cooper alias Vincent Damon Furnier dem ungläubigen Reporter, dass seine Show im Grunde eine christliche Botschaft ist.
Von PRO

Der heute 60 Jahre alte Alice Cooper hatte seine ersten Erfolge in den Siebziger Jahren, als er sich auf der Bühne unter lauter Rockmusik mit der Guillotine oder am Galgen hinrichten ließ. Sein gruseliges Gesicht, dessen Augen stets dunkel geschminkt sind, wurde zum Markenzeichen. Doch abseits der Bühne führt der Grusel-Rocker ein normales Familienleben, er hat drei Kinder, die er zusammen mit seiner Frau streng erzieht, er geht jeden Sonntag in die Kirche seiner Heimatstadt Phoenix in Arizona, unterstützt seinen Präsidenten und wählt seit eh und je die Republikaner.

Durch Gebete von Alkoholsucht befreit

Der „Süddeutschen“ erzählt er, wie er vom Alkohol loskam und warum seine Bühnenshow seinen christlichen Glauben ausdrückt. „Mit dreißig war ich fertig. Ich habe jeden Tag eine Flasche Whiskey getrunken, weil ich versuchte, mit Jim Morrison und Keith Richards mitzuhalten. (…) Sobald man versucht, diesen Mythos im Alltagsleben aufrechtzuerhalten, nicht zu spielen, sondern zu sein, bringt er einen um. Man trinkt, wirft Pillen ein, schnupft Kokain, um der zu sein, den man auf der Bühne spielt. Vor 26 Jahren reichte es mir, ich zog einen klaren Trennungsstrich zwischen der Bühnenfigur Alice und mir.“

Nach einem Klinik-Aufenthalt rührte er keinen Alkohol mehr an. „Ich bin ein geheilter Alkoholiker“, so Cooper. Überrascht war er, dass er danach nicht einmal den brennenden Wunsch nach Alkohol verspürte, wie er es erwartet hatte. „Gott hatte diese Gier nach Alkohol von mir genommen. (…) Für die Ärzte war ich der klassische Alkoholiker, aber hier handelt es sich nicht um eine medizinische, sondern um eine spirituelle Angelegenheit.“

Alice Cooper wuchs in einer christlichen Gemeinschaft auf. Sein Vater und sein Großvater waren Pastoren, auch der Vater seiner Frau. „Deshalb gab es Leute, die für mich gebetet haben, für mich, für den Inbegriff des Nichtchristlichen. Diese Gebete wurden erhört. ‚Du musst eine ungeheure Willenskraft haben‘, sagen die Leute, wenn sie von meiner Abstinenz sprechen. Doch das stimmt nicht. Ich bin schwach und fehlbar wie alle, aber diese Gier wurde von mir genommen.“

Ein Rocker, der Bibelunterricht gibt

Er bekennt: „In 32 Jahren habe ich meine Frau kein einziges Mal betrogen. Auch nach 32 Jahren ist sie noch unglaublich toll. Sie ist mein bester Kumpel, sie hat Humor, wir gehen zusammen in die Kirche. Ja, ich bin nach wie vor süchtig, aber nach positiven Dingen.“ Er selbst sei „der schlimmste Albtraum“ seiner Eltern gewesen – „Heute unterrichte ich in der Sonntagsschule und am Mittwochvormittag spreche ich über die Heilige Schrift.“ Süddeutsche: „Warum?“ Cooper: „Weil ich Christ bin.“

Seine Show, die Musikkritiker als Opern-Rock, Schock-Rock, Dada-Rock bezeichnen und er selbst als „Horrorkomödie mit Rock’n’Roll“, enthalte im Grunde eine moralische Botschaft. „Bei mir gibt es keine Anspielungen auf den Satanismus. Ich spiele manchmal den Bösen, den Schurken, aber er wird am Ende jedes Mal getötet. Am Schluss ist Auferstehung, es ist Alice im weißen Frack.“ Sein Pastor sei einmal in seine Vorstellung gekommen und habe dann gesagt, dass er eine Figur zwischen Gut und Böse erlebt habe, wobei am Ende das Gute die Oberhand behielt. „Das ist es, was die Bibel im Buch der Offenbarung lehrt: Satan hebt seinen Kopf, doch wird er vernichtet.“

Der Reporter ist überrascht: „Sie erzählen mir jetzt nicht, dass die Alice-Cooper-Show von Anfang an als christliches Mysterienspiel angelegt war?“ Cooper: „Ich habe es nicht so geplant, aber es ist so gekommen! Wahrscheinlich hat mich da meine christliche Herkunft geprägt.“

Den Glauben habe er schon immer eigentlich in sich getragen, so Cooper. „Du kannst Gott aufgeben, aber Gott gibt dich nicht auf. Ich war der verlorene Sohn, der wieder nach Hause zurückgefunden hat. Was ich heute mache, steht nicht im Widerspruch zur christlichen Lehre, im Gegenteil. Die Bibel verdammt Kunst keineswegs; Sie werden kein Wort gegen den Rock’n’Roll in der Heiligen Schrift finden.“

Das ganze Interview finden Sie hier. (PRO)

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