Horror-Rocker Alice Cooper: „Die Hölle ist Realität“

Seine Kleidung ist immer schwarz, seine Haare zottelig, und seine Augen schmückt schwarze Schminke. Alice Cooper, 62, zieht seit jeher bei Auftritten gerne eine Horrorshow ab, mit viel Kunstblut, Guillotinen, elektrischen Stühlen, Schlangen und Babypuppen. Er zelebriert seine eigene Hinrichtung. Gleichzeitig ist er "wiedergeborener Christ" und regelmäßiger Kirchgänger. Gegenüber der "Frankfurter Rundschau" sagte das Urgestein des Rock 'n' Roll, wie das zusammengeht.
Von PRO
"Ich lese jeden Tag in der Bibel", sagte Cooper, der mit bürgerlichem Namen Vincent Damon Furnier heißt. Sein Vater sei Pfarrer gewesen. "Ich bin also in einer religiösen Familie aufgewachsen. Als ich berühmt wurde, war ich 18 oder 19 Jahre alt. Zu diesem Zeitpunkt war Religion das Allerletzte, was ich im Kopf hatte. Ich lebte in Los Angeles mit Jim Morrison, Jimi Hendrix und Janis Joplin. Ich hatte viele Frauen, war gefürchtet – und wurde sehr bald zu einem ausgewachsenem Alkoholiker."

Dann jedoch verlangte dieser Lebensstil seinen Tribut. "Irgendwann kotzte ich morgens nach dem Aufstehen Blut. Ich habe mich dann in eine Klinik einweisen lassen und von heute auf morgen mit dem Trinken aufgehört. Die Ärzte konnten sich meine schnelle Heilung nicht erklären. Ich aber wusste, dass Gott mir geholfen hat. Seitdem kümmere ich mich um die Unsterblichkeit meiner Seele."

"Christsein ist echte Rebellion"

Er ist sich sicher, dass er in den Himmel kommt. "Das Gute am Christentum ist, dass man nicht perfekt sein muss. Ich werde mein Leben lang sündigen, aber mir wird verziehen werden. Das klingt jetzt einfach. Aber Religion macht das Leben nicht leichter. Es gibt so viele Versuchungen, gegen die man ankämpfen muss. Ich schreibe viele Songtexte darüber." Er versuche seinen Fans zu vermitteln, "dass die Hölle endgültig ist". Cooper weiter: "Wer in den Himmel möchte, sollte seine Zeit auf der Erde nicht verschwenden."

In seinen Shows gehe es immer um einen Helden und einen Bösewicht. Er selbst sei der Bösewicht, der aufgehängt oder dem der Kopf abgeschnitten wird. "Am Ende kommt immer die Erlösung von dem Bösen." Im Grunde verspotte seine Grusel-Show also den Teufel.

Alice Cooper wurde in den 70er Jahren unter anderem bekannt durch Singles wie "School’s Out" und Alben wie "Billion Dollar Babies" und "Welcome to My Nightmare". Privat setzt er sich für karitative Initiativen ein. Vor vier Jahren gründete er im US-Bundesstaat Arizona für drei Millionen Dollar eine christliche Begegnungsstätte für Jugendliche namens "The Rock" ("Der Fels"). Seine Frau, mit der er seit über 30 Jahren zusammen ist, habe er nie betrogen, sagte der Heavy Metal-Rocker in einem Interview. Im deutschen Fernsehen ist Cooper derzeit regelmäßig in einem Werbesport für einen Elektro-Großhändler zu sehen. In einem Zeitungsinterview sagte er einmal: "Bier trinken ist einfach. Ein Hotelzimmer zu demolieren, ist einfach. Aber ein Christ zu sein, ist wirklich eine Herausforderung. Das ist echte Rebellion!" (pro)
http://www.fr-online.de/panorama/-irgendwann-kotzte-ich-blut-/-/1472782/4812900/-/index.html
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