Homo-Ehe: „Auftrag an die Politik zur Gleichbehandlung“
Die Abstimmung der Iren über die Homo-Ehen und die Gleichstellung Homosexueller bestimmt auch die deutschen Talkshows. Bei Anne Will diskutierten die Politiker Thomas Goppel (CSU), Frauke Petry (AfD), Yasmin Fahimi (SPD) und der homosexuelle Priester Norbert Reicherts über Pro und Kontra des Themas.
Von PRO
Foto: NDR / Wolfgang Borrs
Kontrovers über die Gleichstellung Homosexueller diskutierten AfD-Politikerin Frauke Petry und SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi
SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi sprach von einem „Auftrag an die Politik, zu einer Gleichbehandlung zu kommen“ und Homosexuellen das volle Adoptionsrecht einzuräumen. Sie mahnte die Politik, den letzten Schritt zu gehen, bevor sie gerichtlich eingeholt werde. Die Gesellschaft müsse endlich anerkennen, dass Homosexualität nichts Abnormales sei.
„Unterschiede sind da und dürfen gelebt werden“
AfD-Politikerin Frauke Petry forderte, die Frage vom Kindeswohl her zu denken. Die Ehe sei mehr als eine Versorgungsgemeinschaft, und man dürfe Gleichstellung nicht mit Gleichheit verwechseln. Sie frage sich, ob sich die Gesellschaft wirklich so gewandelt habe, wie es von allen beschreiben werde: „Die Unterschiede sind da und dürfen bereits gelebt werden. Wir wollen nicht, das alles gleich ist.“ Die Ehe werde von der Mehrheit noch immer „als eine Einheit aus Vater, Mutter und Kindern“ verstanden. Auch einem zu frühen Sexualkunde-Unterricht erteilte sie eine klare Absage, weil die Kinder viel zu früh mit sexuellen Inhalten überschwemmt würden.
Der ehemalige CSU-Generalsekretär und Staatsminister Thomas Goppel akzeptierte gesellschaftliche Bestrebungen, die Ehe umdefinieren zu wollen, er trage sie aber nicht mit. Das christliche Menschenbild sei die Basis für das Grundgesetz und die Ehe ein schützenswertes Gut. Dies könne nur durch das Verfassungsgericht oder die Zweidrittel-Mehrheit des Bundestages geändert werden. Er wünschte sich, nicht etwas aufzugeben, was gut funktioniere. „Seit wann sind die Iren unser Maßstab?“, wollte Goppel von den Befürwortern der Homo-Ehe wissen.
Ängste der Menschen ernst nehmen
Der homosexuelle Diplom-Theologe Norbert Reicherts sah die Menschen vor Ort gedanklich schon um einiges weiter als die verantwortlichen Politiker. Wenn von einem christlichen Weltbild gesprochen werde, sei sehr oft ein kirchliches gemeint. Ein mögliches Scheitern des Bundesratsantrages sei für ihn eine Niederlage. Es sei durch wissenschaftliche Studien belegt, dass zwei gleichgeschlechtliche Partner Kinder genauso gut erziehen könnten, wie Vater und Mutter. Politikern wie Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) warf er vor, mit ihren Aussagen die Ängste der Menschen zu unterstützen, statt sie ernst zu nehmen. Die saarländische Ministerpräsidentin hatte gewarnt, eine „Öffnung der Ehe“ könnte weitere neue Eheformen, wie etwa unter Geschwistern, nach sich ziehen.
Mit der Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuches und der Schaffung des vollen Adoptionsrechts für gleichgeschlechtliche Paare sollen homosexuelle Lebenspartnerschaften vollständig mit der Ehe gleichgestellt werden. Für diese Initiative zeichnet sich eine breite Mehrheit im Bundesrat ab. Die überwiegende Mehrheit der Union lehnt die Gleichstellung von Ehe und gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaft weiterhin ab. (pro)
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