Das christliche Medienmagazin

Homeschooling aus Glaubensgründen: Verfassungsbeschwerde abgelehnt

K a r l s r u h e (PRO) – Eltern können sich nicht auf die Religionsfreiheit berufen, um ihre Kinder von der Schule fern zu halten. Damit hat das Bundesverfassungsgericht die Verfassungsbeschwerde eines Ehepaares zurückgewiesen. Das hessische Paar hatte seine Töchter aus Glaubensgründen seit dem Jahr 2001 nicht in die staatliche Schule geschickt.
Von PRO

Im Juli 2004 hatte das Landgericht eine Geldstrafe gegen die Eltern verhängt, daraufhin hatten diese eine Verfassungsbeschwerde eingereicht. In der am 20. Juni bekannt gegebenen Entscheidung der Verfassungsrichter hieß es, die Eltern hätten nahe liegende Möglichkeiten ungenutzt gelassen, den empfundenen Konflikt zwischen Glaubens- und Rechtsgeboten zu lösen, ohne gegen die „Verhaltensanforderungen der staatlichen Gemeinschaft“ zu verstoßen. Sie hätten weder an Elternabenden der Schule teilgenommen, noch den Lehrern ihre Bedenken vorgetragen, hieß es in der Begründung des Bundesverfassungsgerichts. Außerdem sei nicht „erkennbar, weshalb Glaubensgründe erfordert haben, die Kinder von weltanschaulich neutralen Unterrichtsfächern wie Mathematik oder den Fremdsprachen“ abzumelden. Bei den beanstandeten Unterrichtsinhalten handele es sich um „einzelne, zeitlich begrenzte Ereignisse“, bei denen ein „gezieltes Fernbleiben der Kinder in bestimmten Unterrichtseinhalten“ als ein milderes Mittel zur Durchsetzung des elterlichen Erziehungsrechtes ausgereicht hätte. Laut Verfassungsgericht können Eltern nicht beanspruchen, dass ihre Kinder „vollständig von fremden Glaubensbekundungen oder Ansichten verschont bleiben“ – in einer Gesellschaft, die unterschiedlichen Glaubensüberzeugungen Raum gebe, gewähre die Verfassung ein solches Recht nicht. Integration verlange auch, dass religiöse Minderheiten sich nicht selbst abgrenzten und einem Dialog mit Andersdenkenden verschlössen

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

PRO fastet Kommentare

Die Passionszeit bedeutet für viele Christen Verzicht auf bestimmte Speisen oder auch Gewohnheiten. Die einen streichen Schokolade aus dem Speiseplan, andere canceln ihr Netflix-Abo. Wir wollen gemeinsam mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, in den sieben Wochen bis zum Osterfest auf unseren Kommentarbereich verzichten. Die Zeit wollen wir nutzen, um uns Gedanken darüber zu machen, wie wir gut miteinander diskutieren können: wertschätzend, fair, aber auch prägnant und klar.
Wie finden Sie diesen Schritt? Schreiben Sie uns gerne eine Nachricht:

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden.

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen