Hollywood mag die Bibel

Die Reihe von Hollywood-Filmproduktionen zu biblischen Themen reißt nicht ab. Star-Produzent Ralph Winter plant eine Trilogie über das Leben von König David, und auch Brad Pitt möchte eine bekannte biblische Figur auf die Leinwand bringen.
Von PRO
Der Schauspieler und Filmproduzent Brad Pitt würde gerne einen Spielfilm über Pontius Pilatus drehen
Hollywood hat endgültig die Bibel als Sujet wiederentdeckt. Nach Darren Aronofskys „Noah“-Verfilmung vor zwei Jahren folgten weitere biblische Geschichten im Kino: In „Auferstanden“ mit Joseph Fiennes in der Hauptrolle sah man den auferstandenen Jesus; die Verfilmung „Der junge Messias“ nach dem Buch der Bestseller-Autorin Anne Rice zeigte die Kindheit des Messias; der schottische Schauspieler Ewan McGregor stellte in dem Film „Last Days of Desert“ sowohl Jesus als auch den Teufel dar; und die Neuverfilmung von „Ben Hur“ legte bewusst einen Schwerpunkt auf Jesus. Nun hat der erfolgreiche Hollywood-Produzent Ralph Winter mitgeteilt, dass er das Leben von König David verfilmen möchte. Winter ist Produzent von Blockbustern wie „Fantastic Four“, „X-Men“, sowie von vier Star Trek-Filmen. Außerdem ist er bekennender Christ. Auch bei einigen christlichen Produktionen wirkte er mit, etwa bei „Thr3e“, „Hangman‘s Curse“ und „House“. Im Interview mit dem britischen christlichen Radiosender „Premier“ sagte Winter, er arbeite mit seinen Partnern an einer Trilogie zu König David. Er versuche bereits, Geld dafür aufzubringen. „David steht im Zentrum der Bibel. Er ist eine der großartigsten Figuren dieses Buches“, sagte der Produzent. Interessant sei die Figur auch deshalb, weil er einen Menschen für seinen eigenen Vorteil umbrachte und dennoch ein angesehener König war. In der Geschichte von David und Goliath könne man sehen, wie David die Kraft Gottes vor allen Menschen demonstrierte. „In der Bibel steht, dass David seinem Gegner Goliath geradezu entgegenrannte! So hat man das bisher noch nie in einem Film über David gesehen. Wir müssen wieder zurück zum Text“, sagte Winter.

Was christliche Filmproduzenten von Hollywood lernen können

Auch der Prophet Hosea interessiere ihn, der eine Prostituierte heiratete. An einem weiteren Film über Jesus wäre er jedoch nicht interessiert. Es gebe schon zu viele Jesus-Filme, und außerdem sei es nicht leicht, Jesus angemessen darzustellen. Auch Winters aktueller Film „The Promise“ enthalte eine christliche Botschaft, sagte der Hollywood-Produzent. Der Film mit Christian Bale und Oscar Isaac in den Hauptrollen wird auf dem „Toronto Filmfestival“ Premiere feiern. Er spielt im Jahr 1915 während des Ersten Weltkrieges und behandele den Genozid an den Armenien in der Türkei. Auf die Frage, was christliche Filmemacher von den großen Hollywood-Produzenten lernen können, sagte Winter: „In der Bibel gibt es über 500 spannende Geschichten, und wenn es irgendwelche Menschen gibt, die gute Geschichten erzählen, dann sollten das Christen sein. Wir haben darin eine lange Tradition, aber mit den neuen Technologien haben wir das irgendwie verloren.“ Der Schlüssel für die Kraft einer Geschichte liegt darin, wie man sie erzählt. „Christliche Filmemacher sind so sehr damit beschäftigt, die Botschaft rüberzubringen, dass sie darüber vergessen, die Geschichte gut zu erzählen. Das ist der Grund, warum so viele christliche Filme erfolglos sind“, ist Winter überzeugt. Doch wenn man die Kunst des Geschichtenerzählens beherrsche, komme die Botschaft von selbst rüber. „Niemand zahlt Geld dafür, in einem Kino eine Predigt zu bekommen.“

Brad Pitts Abneigung gegenüber „Die Passion Christi“

Der mehrmals für den Oscar nominierte Schauspieler und Filmproduzent Brad Pitt möchte ebenfalls eine biblische Figur auf die Leinwand bringen. Im Interview mit dem New York Times Style Magazine sagte Pitt, er wolle mit seiner eigenen Produktionsfirma Plan B Entertainment einen Film über Pontius Pilatus drehen, der von 26 bis 36 n. Chr. Statthalter des römischen Kaisers Tiberius in den Provinzen Judäa und Samaria war und Jesus zum Tod am Kreuz verurteilte. Pitt sagte, ihn interessierte diese Figur, einen durchschnittlichen römischen Beamten, der sich „mitten im Nirgendwo mit Menschen herumschlagen muss, die er nicht mag“. Jesus käme in dem Film nicht häufig vor. „Der Film ist sicher nichts für all die ‚Passion‘-Leute“, sagte Pitt in Anspielung auf den Blockbuster „Die Passion Christi“ von Mel Gibson. Lachend sagte Pitt über den erfolgreichen Film über die Verurteilung und Hinrichtung Jesu aus dem Jahr 2004: „Ich hatte das Gefühl, ich schaue einen L. Ron Hubbard-Propagandafilm.“ Ob und wann Pitt seinen Bibelfilm umsetzen kann, steht noch nicht fest. Der 52-Jährige Schauspieler wuchs in Springfield, Missouri, auf, was zum so genannten „Bible Belt“ der USA gehört. Seine Eltern sind gläubige Christen, die zunächst Baptisten waren, sich aber nach Pitts Aussage immer mehr dem evangelikalen Lager zuwendeten. Pitt selbst sagt von sich, er sei „20 Prozent Atheist und 80 Prozent Agnostiker“. (pro)
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