Das schweizerische Bundesamt für Gesundheit (BAG) betreibt derzeit eine HIV-Präventionskampagne. Weil die „Love Life–Plakate“ mit äußerst freizügigen Bildern arbeiten, hat die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) bereits zweimal beim BAG gegen die Kampagne interveniert. Nach dem Willen der SEA soll die Kampagne mit den Bildern, die manche Menschen als anstößig empfinden, gestoppt werden. Weil das BAG jedoch bislang nicht auf die Bedenken eingegangen ist, startete die SEA nun eine eigene Aktion. Unter dem Titel „Wir bereuen nichts – Treue schützt vor Reue“ können verheiratete Paare ihr Foto einsenden und sich so für Treue – als beste HIV-Prävention – einsetzen. Die Paarfotos werden im Stil der Love Life-Plakate gestaltet und mit jeweils einem Slogan versehen. Die Paare können wählen, welcher Slogan mit dem Bild erscheinen soll. Zur Auswahl stehen „Wir bereuen nichts“, „Wir genießen unseren Sex / Wir genießen unsere Sexualität“, „Unser Sexleben ist zu schön, um es auf Plakaten zu zeigen“, „Treue schützt vor Reue“, „Sex ohne Reue hat man in der Treue“ und „Wir geniessen unseren Sex seit … Jahren“. Zu der Kampagne sagt der Generalsekretär der SEA, Matthias Spiess : „Die Ehepaare zeigen mit ihrem Bild, dass Sex verbunden mit gegenseitiger Treue schön und zudem beste Aids-Prävention ist.“
HIV-Prävention wichtig, Bilder fragwürdig
Auf Anfrage von pro äußerte sich der Öffentlichkeitsreferent der SEA, Thomas Hanimann, zu der SEA-Kampage: „Die Schweizer Evangelische Allianz teilt die Auffassung des BAG, dass HIV-Prävention sehr wichtig ist. Allerdings sind aus unserer Sicht die Bilder der aktuellen ‘Love Life-Kampagne‘ dafür nicht geeignet. Die Bilder werden von vielen Menschen als anstößig empfunden und widersprechen aus unserer Sicht den Prinzipien eines vernünftigen Jugendschutzes.“
Bereits im Mai hatte die SEA eine Petition mit 10.000 Unterschriften an das BAG übergeben mit der Bitte, die Kampagne mit dem Aushang der Sexbilder zu stoppen. Die Schweizerische Evangelische Allianz ist eine Bewegung von Christen aus reformierten Landeskirchen, Freikirchen und christlichen Organisationen. (pro)