„Himmelfahrt“ kommt in den Medien kaum vor

Wenn am Donnerstag deutschlandweit Männer den "Vatertag" begehen, verschwenden wohl die wenigsten einen Gedanken an die eigentliche Bedeutung des Himmelfahrtstages. In Tageszeitungen und Nachrichtenportalen finden sich eher Veranstaltungstipps für den Männerausflug als Artikel über die Hintergründe des christlichen Festes. Doch es gibt Ausnahmen.
Von PRO

Das „Hamburger Abendblatt“ berichtet in seiner Onlineausgabe über den Sinn des christlichen Festes, „dessen Sinn wohl dem Großteil der Bevölkerung abhanden gekommen “ sei. Unter der Überschrift „Jesus Christus kommt zurück!“ macht der Autor deutlich, dass Himmelfahrt untrennbar mit dem christlichen Glauben verbunden ist. Bereits das Apostolische Glaubensbekenntnis weist auf Himmelfahrt hin mit der Formulierung: „Aufgefahren in den Himmel, er sitzt zur rechten Gottes…“.

In dem Artikel schreibt der Autor weiter: „Gott selbst erweckte Christus vom Tod und setzte ihn an seine Seite in der überirdischen Welt. Die Mission seines Sohnes ist damit bestätigt und wirksam. Jesus ist als Herrscher über alles und jeden gesetzt. Wenn auch in unserer Welt alles schief zu gehen scheint und eine negative Schlagzeile die andere jagt, so wissen Christen: Es gibt einen, der alles in Händen hält und kontrolliert. Jesus Christus ist der Herr über unsere Erde und den gesamten Kosmos.“

Andere Zeitungen erwähnen den christlichen Feiertag am Rande. In der bayrischen Abendzeitung (AZ) sagte etwa DGB-Chef Fritz Schösser: „Das Zusammentreffen von 1. Mai und Himmelfahrtstag erinnert uns daran, dass wir nicht in den Himmel starren sollten, sondern die irdischen Verhältnisse menschlicher gestalten.“ Die „Kleine Zeitung“ aus der Steiermark erklärt die Bedeutung des Festes und die katholischen Bräuche zu Himmelfahrt und nennt das „Gedächtnis der Erhöhung Christi als eines der ältesten christlichen Feste“.

Das „morgenweb“, das Online-Nachrichtenportal des „Mannheimer Morgen“ widmet dem Fest einen kurzen Absatz: „Christen sehen im Himmelfahrtstag den krönenden Abschluss der Auferstehung Jesu Christi, der vor den Augen der Jünger zu seinem Vater zurückkehrte“.

Die Bedeutung des Himmelfahrtstages

An „Himmelfahrt“ erinnern sich Christen an die Begebenheit, die im Neuen Testament im Lukasevangelium, aber auch in der Apostelgeschichte beschreibt. Jesus wurde vor seinen Jüngern „in den Himmel erhoben“ wurde. Die Himmelfahrt wird außerdem im Markusevangelium (Kapitel 16,19) im ersten Petrusbrief (Kapitel 3, 22) sowie im Hebräerbrief (Kapitel 4,14 und 9,24) erwähnt.

Himmelfahrt wird seit dem 4. Jahrhundert am 40. Tag nach Ostersonntag gefeiert. Das war nicht immer so: Vor dem Jahr 370 wurde die Himmelfahrt Jesu zu Pfingsten gefeiert. Seit 1936 ist Christi Himmelfahrt in Deutschland ein offizieller Feiertag.

Woher stammt der Vatertag?

Der Vatertag hat inhaltlich nichts mit Himmelfahrt zu tun. Die Idee des „Vatertags“ stammt aus den USA. Man wollte verantwortungsbewussten Vätern für die gewissenhafte Erfüllung ihrer väterlichen Pflichten danken. Die Bewegung zu Ehren der Väter gründete sich im Jahr 1920. Laut dem Onlinelexikon Wikipedia war es Louisa Dodd, die den amerikanischen Vatertag ins Leben gerufen hat. Ihr Vater hatte von 1861 bis 1865 im Sezessionskrieg gekämpft. In den USA wurde der Vatertag 1974 von Präsident Richard Nixon zu einem offiziellen Feiertag erhoben, der jeweils am dritten Sonntag im Juni begangen wird. In Deutschland findet der Vatertag traditionell an Himmelfahrt statt.

Dass der 1. Mai und Himmelfahrt auf ein Datum fallen, gibt es übrigens nur einmal im Jahrhundert. Das nächste Mal wird diese Konstellation im Jahr 2160 eintreten.

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