In seinem Artikel „Katholiken – ‚heiß und krass'“ betont Stoldt, dass die meisten der jugendlichen Besucher nach Köln pilgerten um Gott anzubeten. Diese Tatsache ließen die meisten Medien, die über die Veranstaltung berichteten, außer Acht, so der Autor. Stattdessen lese man von der „weltgrößten Party“ in Köln und erfahre allerlei uninteressante Statistiken, wie die Anzahl der aufgestellten „Klohäuser“. Neben dieser Art von Berichterstattung erfahre der Leser aber auch „Tiefgangträchtiges“.
„Es wird klug disputiert – nicht gläubig bekannt“
„Etwa Talkshows zu ewigen Feuilleton-Thema, ob eine religiöse Renaissance nahe. Aber dort wird zwar klug disputiert, nicht dagegen gläubig bekannt. Und deshalb verstehen viele noch immer nicht, warum diese Million auf dem Marienfeld überhaupt Grund zum Jubeln hat“, schreibt Stoldt treffend. Den wahren Hintergrund der Euphorie finde man in keinem säkularen Magazin, keiner Zeitung, keiner Radiosendung, da der Glaube nicht in das Bild der Berichterstatter passe, so der Autor.
Denn „was sollten Statistik-Fanatiker berichten“, wenn der verheiratete Popstar Patrick Nuo in einem Café „auf die Bühne tritt, Arm in Arm mit seiner Frau, und 500 Jugendlichen zuruft: ‚Bewahrt euch auf für die Ehe! Es ist das größte Glück für Eure Liebe‘ Und dann geschieht diese Ungeheuerlichkeit, dass die Mädchen im Bauchnabelfreien und die Jungs mit Augenbrauenpiercing frenetisch applaudieren. Wie sollte der ‚heiß und krass‘-Moderator das kommentieren? Er will doch freundlich bleiben. Dann doch lieber zur ‚Party-Zone‘ am Dom schalten.“