Frank Heinrich kritisierte die Einseitigkeit, mit der das Thema Gleichstellung diskutiert werde. Im Interview mit epd bezeichnete er die Debatte als „sexualisiert“. Themen wie Treue, Familie, Zusammenhalt und Beistand würden darin ausgeklammert. „Lesben fühlen sich zurecht diskriminiert, wenn sie auf Sexualität reduziert werden“, sagte er. Heinrich wies außerdem darauf hin, dass konservative Werte auch in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften gelebt würden.
Bei der Gleichstellungsdebatte müssten beide Seiten aufeinander zugehen und sich über die eigene Einstellung klar werden: „Die Frage muss sich der Schwule stellen, der andere als ‚homophob‘ verunglimpft, und auch der Christ, der das Ende der Zeiten heranbrechen sieht.“ Heinrich betonte, dass für einen Christen die Nächstenliebe an erster Stelle stehen sollte. „Werte wie Treue, Wertschätzung, Menschenwürde und Gleichheit münden im Liebesgebot“, sagte er. Oft werde die jeweils eigene Meinung über Homosexualität wichtiger als Liebe und Wertschätzung gegenüber dem anderen.