Hartmut Steeb: Weiter Klärungsbedarf in „Q-rage“-Debatte

Der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb, sieht in der Debatte um einen Artikel in dem Schülermagazin "Q-rage" weiteren Klärungsbedarf. Insbesondere vom Präsidenten der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) fordert Steeb eine deutliche Entschuldigung. 
Von PRO

In der aktuellen Ausgabe für das Schuljahr 2008/2009 der Zeitschrift "Q-rage", einer Publikation des größten Schülernetzwerkes in Deutschland, war unter dem Titel "Die evangelikalen Missionare" ein Artikel erschienen, der die evangelikale Bewegung in Deutschland pauschalisierend als fundamentalistisch darstellt.

Für erhebliche Diskussionen und Kritik sorgte zudem ein Empfehlungsschreiben, das dem Magazin beilag. Verfasser ist der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung in Bonn, Thomas Krüger. Darin schreibt der SPD-Politiker unter anderem: "In der Zeitung finden sich interessante Informationen, wie islamistische und evangelikale Gruppen, die wichtige Freiheitsrechte in Frage stellen, Jugendliche umwerben."

"Es fehlt die Distanzierung"

Nach massiver Kritik an dem Artikel und dem Schreiben Krügers hatte sich die bpb am Montag in einer Stellungnahme entschuldigt und die umstrittenen Äußerungen insbesondere in dem "Q-rage"-Artikel von sich gewiesen (pro berichtete). Hartmut Steeb sieht trotz der Klarstellung jedoch weiterhin erheblichen Klärungsbedarf. "Es fehlt die Distanzierung vom unsäglichen Vergleich islamistischer und evangelikaler Gruppen, die nicht in der Zeitschrift Q-rage, sondern vom Präsidenten selbst in seinem Schreiben aufgestellt wurde", meint Allianz-Generalsekretär Steeb in einem Schreiben an die bpb.

Zudem verwundert ihn die Verwendung des Begriffes "christlicher Fundamentalismus" in der Mitteilung der bpb. Steeb schreibt an die bpb: "Warum hat der Präsident und die Bundeszentrale für politische Bildung in der Pressemitteilung nun auch noch den schillernden Begriff ‚christlicher Fundamentalismus‘ eingeführt, dessen Sie uns anscheinend nicht bezichtigen wollen, obwohl dieser Begriff nach meiner Übersicht bisher gar nicht aufgetaucht war?"

Der Allianz-Geneneralsekretär forderte von bpb-Präsident Krüger daher eine "klare Lösung für den angerichteten Schaden der Falschinformation der Leser". Dies könne in Form einer eigenen Publikation geschehen, die auf gleichem Weg an die Schüler verteilt werde. (PRO)

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