Harry Potter-Regisseur findet Jesus

Nach "Kevin – Allein zu Haus" und Harry Potter nimmt sich der amerikanische Regisseur Chris Columbus nun einen weiteren jungen Mann für ein Filmprojekt vor: "Jesus Christus. Rückkehr ins Heilige Land", ein Buch über die ersten Jahre Jesu von der Vampir-Bestseller-Autorin Anne Rice, will er auf die Leinwand bringen.
Von PRO

Wie das Magazin "Variety" berichtet, hat sich der Regisseur, Drehbuchautor und Produzent die Rechte an dem Buch von Anne Rice gesichert. Der Roman, der 2005 unter dem Namen "Out of Egypt" erschien, ist der erste einer ganzen Reihe der katholischen Buchautorin. Rice wurde bekannt durch ihr Buch "Interview mit einem Vampir", das 1994 publikumswirksam mit Brad Pitt, Tom Cruise und Christian Slater verfilmt wurde.

Rice, die streng katholisch erzogen wurde, jedoch der Kirche den Rücken gekehrt hatte, fand 1998 wieder zurück zum Glauben, wie sie in einem Interview erzählte. Sie hörte 2002 auf, Vampir-Bücher zu schreiben und wandte sich ganz dem Thema Glauben zu. Nach insgesamt 21 Vampir-Büchern schrieb sie nun an einer vierteiligen Nacherzählung des Lebens Jesu Christi. Im Juli 2010 gab sie jedoch über Facebook bekannt, sich doch wieder Christentum abwenden zu wollen. Als Grund nannte sie anti-homosexuelle und anti-feministische Strömungen, die sie in der Kirche auszumachen meinte. "Im Namen … Christi, ich verlasse das Christentum und höre auf, Christ zu sein. Amen."

Auch nicht-biblische Quellen für Jesus-Biographie

Der erste Roman dieser Reihe, "Jesus Christus – Rückkehr ins Heilige Land", befasst sich mit der angeblichen Kindheit des Messias. Rice erzählt die Geschichte in der ersten Person und aus der Sicht Jesu. Die Autorin nutzte dabei nicht nur biblische Quellen, sondern etwa auch das Jakobus- oder Thomas-Evangelium, in denen beispielsweise berichtet wird, wie Jesus als Kind Tauben aus Ton formte und sie zum Leben erweckte. Ihr Buch beginnt mit einem Totschlag: In einer Spielsituation wird der siebenjährige Jesus wütend, schreit einen Freund an. Der fällt plötzlich um und stirbt auf der Stelle. Der junge Jesus bleibt verwirrt zurück, weiß noch nicht, wozu er fähig ist und kann seine gottgegebenen Kräfte noch nicht richtig nutzen.

Der Regisseur Chris Columbus, der mit vollem Namen Christopher Columbus heißt, nannte seine 1995 gegründete Produktionsfirma in Anlehnung an seinen berühmten Namensvetter "1492 Pictures". Zusammen mit der südkoreanischen Produktionsfirma "CJ Entertainment" will er Rice’s Jesus-Buch verfilmen. Während Columbus als Produzent für den Film auftritt, wählte sich die katholische Autorin den Amerikaner Cyrus Nowrasteh als Regisseur aus, nachdem sie dessen Film "Die Steinigung der Soraya M." gesehen hatte. Nowrasteh hat bisher vor allem Drehbücher für Fernsehfilme geschrieben. Der erste große Film, für den er Regie führte, war "The Stoning of Soraya M.", in dem unter anderem Jesus-Darsteller Jim Caviezel mitspielte.

Columbus produzierte nicht nur viele erfolgreiche Hollywood-Streifen, sondern schrieb die Drehbücher für bekannte Filme wie "Gremlins" (1984) und "Die Goonies" (1985). Er führte 2001 Regie für "Harry Potter und der Stein der Weisen" und 2002 für "Harry Potter und die Kammer des Schreckens". Auch für "Kevin – Allein zu Haus" (1990), einer der erfolgreichsten Komödien der Filmgeschichte, und "Mrs. Doubtfire" (1993) saß er auf dem Regiestuhl.

Über den geplanten Jesus-Film sagt Columbus laut "Variety": "Dieser Film hat das Potential, ein cineastischer Klassiker zu werden, ein Film, der allen Altersgruppen gefällt, auf der ganzen Welt. Ich bin stolz, Teil dieser unglaublichen Produktion zu sein." (pro)

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