Harry-Potter-Finale: Die Liebe bleibt

Seit Donnerstag läuft der letzte Teil der Harry-Potter-Reihe in unseren Kinos. Die Filmserie basiert auf der erfolgreichsten Buchreihe aller Zeiten und begeistert Millionen von Fans. Doch welche Botschaft vermittelt dieses moderne Märchen?
Von PRO

"Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2" lautet der Titel des lange erwarteten Finales der zehnjährigen Filmgeschichte des Zauberers Harry Potter. Für viele Fans der ersten Stunde, die mit Potter erwachsen geworden sind, geht mit dem Film eine Ära zu Ende.

Der achte Teil der Potter-Serie handelt vom Kampf zwischen Harry Potter (gespielt von Daniel Radcliffe) und dem bösen schwarzen Magier Lord Voldemort (Ralph Fiennes). Voldemort stellt das absolute Böse dar: Er stürzt die Welt ins Unglück und ist für den Tod vieler unschuldiger Menschen verantwortlich. Harry Potter stellt sich als Hoffnungsträger dem Kampf gegen ihn, doch bevor er Voldemort endgültig besiegen kann, muss er Gegenstände zerstören, in denen Teile von Voldemorts Seele wohnen. Dem Regisseur David Yates gelingt es, die grobe Linie des Geschehens und die wichtigsten Ereignisse spektakulär, aber trotzdem kompakt und nachvollziehbar in 130 Minuten zu verpacken.

Im Film nimmt der dramatische, entscheidende Kampf zwischen den Anhängern Voldermorts und Harry mit seinen Freunden den größten Raum ein. Die dunkle Hintergrundgeschichte und die teils grausamen Figuren legen eine düstere Atmosphäre über den Film, doch Hoffnung und Liebe überdauern selbst die schlimmsten Kämpfe. Die Angst der Protagonisten im Angesicht der Bedrohung und des Todes wird durch lustige Sprüche und Witze etwas erhellt. Heftige Kämpfe, grausame Morde, blutige Leichen und eine enorme Anzahl von Toten geben allerdings starken Grund zum Zweifel an der Altersfreigabe ab 12 Jahren.

Harry Potter und die christliche Botschaft

Harry Potter spielt in der Geschichte eine besondere Erlöserrolle für die ganze Welt. Er muss sterben, damit das Böse überwältigt werden kann. Durch seinen Tod wird das Böse besiegt. Nach seinem vermeintlichen Tod kehrt Harry jedoch zurück ins irdische Leben und besiegt das Böse, Lord Voldemort. Die Geschichte des jungen Zauberers im Film erinnert stark an die Geschichte Jesu, sein Sterben und der Weg zurück ins Leben. Ist Harry Potter also ein christliches Buch? Nein. Es gibt keinen Gott, keine höhere Macht in der potterschen Zauberwelt. So kann sie keine christliche Geschichte sein, und hat auch nicht das Ziel, das Evangelium zu verkünden. Das heißt jedoch nicht, dass die Geschichte Harry Potters nicht als Gesprächsgrundlage, als fruchtbarer Boden für das Evangelium dienen kann oder gar für Christen tabu ist.

Auch wenn die Autorin der Buchreihe, Joanne K. Rowling, in der Harry-Potter-Reihe offensichtlich kein christliches Weltbild zeichnet, vermittelt sie eine Vielzahl von Werten. Freundschaft in allen Lebenslagen, Vertrauen, der selbstlose Kampf gegen das Böse und vor allem die Liebe bilden das Fundament eines guten und gelingenden Lebens. So siegt die Liebe als magische Kraft am Ende über das Böse. Sie ist es auch, die dem Tod seinen Schrecken nimmt, ihn zu etwas Natürlichem macht und neue Hoffnung gibt.

Die Auseinandersetzung mit dem Tod ist ein sehr wichtiger Aspekt in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und gehört ebenso zum Leben von Erwachsenen. Auch wenn die Harry-Potter-Reihe keine christlichen Antworten auf Fragen über den Tod gibt oder gar die Hoffnung auf ewiges Leben zum Ausdruck bringt, gibt sie Anstoß, weiter über dieses und andere Themen nachzudenken und zu reden. Der Film an sich ist sehr gut gemacht, sehenswert und ein Muss für Fans der Potterwelt. Wer den Film anschauen möchte, sollte sich allerdings bewusst machen, dass er mit brutalen Szenen und dem Bösen konfrontiert wird – auch wenn am Ende das Gute siegt. Eltern sollten sich im Zweifelsfall erst einmal selbst den Film ansehen und dann entscheiden, ob er für ihre Kinder geeignet ist. (pro)

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