Hähle: Bibel immer noch der beste Lebensberater

"Die Wiedervereinigung gehört zu den großen Wundern der Weltgeschichte", sagte Fritz Hähle (Chemnitz), langjähriger CDU-Fraktionsvorsitzender im sächsischen Landtag, beim Gesprächsforum des Johann-Amos-Comenius-Clubs Sachsen. Dort referierte er zum Thema "20 Jahre deutsche Einheit – Freiheit und Verantwortung im Gleichgewicht?". Anlass war der "Tag der Sachsen" in Oelsnitz/ Erzgebirge. In seiner Ansprache ermutigte Hähle insbesondere Christen zum politischen Engagement.
Von PRO



"Die deutsche Einheit hat den Frieden in Europa befördert und
gesichert", sagte Hähle in seiner Rückschau: "Eine Revolution der
Kerzen, Gebete und der Gewaltlosigkeit inmitten sich unversöhnlich
gegenüberstehender Blöcke, hochgerüstet mit Waffen, hatte sich
durchgesetzt." Die Anhänger der alten Ordnung nährten dagegen den
Irrglauben, dass mit der "friedlichen Revolution" lediglich die
Regierung gewechselt wurde. Dies sei eine falsche Fährte und eine
Geringschätzung der gewonnenen Freiheit.


"Freiheit lebt von der Verantwortung"



"Freiheit lebt von der Verantwortung, die jeder Einzelne zu übernehmen bereit ist", betonte Hähle. Diese umfasse "die Verantwortung für sich selbst, für seine Familie, für sein Umfeld, für den Nächsten, für das Wohngebiet, für die Gemeinde oder Stadt, für die Gesellschaft insgesamt." Zu den großen Irrtümern der Zeit gehöre es, dass immer nur andere dafür verantwortlich seien, wenn etwas schief gehe. Hähle ermutigte in diesem Zusammenhang seine Zuhörer, zum Wort Gottes zu greifen. "Vor allem in Zeiten der Krise ist immer noch die Bibel der beste Lebensberater aller Zeiten."



Mit Sorge betrachtete Hähle die bestehende Politikverdrossenheit. Wahlen müssten die Menschen in den Ländern als etwas Wunderbares empfinden, die nach Jahrzehnten der Unfreiheit und erzwungenen Unmündigkeit wieder frei wählen könnten. Den Medien komme eine besondere Verantwortung zu, dem Volk wahrheitsgemäße, verbindliche Informationen zu liefern, in einer Zeit, in der Meinungsmanipulation, Halbwahrheiten und Vorverurteilungen dominierten. Bezüglich des Medienkonsums empfahl Hähle das Bibelwort: "Prüfet alles, aber das Gute behaltet."



Politische Mitwirkung von Christen wichtig



Der Christdemokrat warb um politisches Engagement von Christen. Oft herrsche die Meinung vor, Politik sei ein schmutziges Geschäft, sie verderbe den Charakter. Die Mitwirkung in einer demokratischen Partei sei, aus seiner Sicht, beileibe nicht die schlechteste Möglichkeit der gesellschaftlichen Mitwirkung. Die heutige Gesellschaft brauche einen Konsens auf ihre für das Zusammenleben gültigen Werte. "Noch leben wir im Wasser eines einigermaßen gut gefüllten Sees. Der Wasserspiegel ist im Sinken begriffen, deswegen müssen wir die notwendigen Quellen pflegen. Die stärkste Quelle ist immer noch der christliche Glaube, der wie kaum etwas anderes unsere Kultur geprägt hat", sagte Hähle.



Hähle begann seine politische Karriere nach der Wiedervereinigung. Er ist seit 1990 CDU-Mitglied. Von 1991 bis 1995 war er stellvertretender Landesvorsitzender und anschließend bis 2001 Landesvorsitzender der CDU Sachsen. Als direkt gewählter Abgeordneter vertrat er von 1990 bis 2009 den Wahlkreis Chemnitzer Land als Mitglied des sächsischen Landtages, davon war er 14 Jahre Fraktionsvorsitzender der Landtagsfraktion. Bei der Landtagswahl 2009 trat er nicht mehr als Kandidat an. (pro)

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